Teller mit Kameenmalerei aus dem Hochzeitsservice für Prinzessin Luise - image-1

Lot 34 Dα

Teller mit Kameenmalerei aus dem Hochzeitsservice für Prinzessin Luise

Auktion 1128 - Übersicht Berlin
06.04.2019, 17:00 - The Twinight Collection II
Schätzpreis: 5.000 € - 7.000 €

Teller mit Kameenmalerei aus dem Hochzeitsservice für Prinzessin Luise

Porzellan, Aufglasurdekor mit braun gemasertem Fond, Camaieumalerei in Grisaille- und Brauntönen, matte und glänzend radierte Vergoldung. Modell antikglatt mit Perlrand. In Spiegelmitte die Darstellung der Fortuna Conservatrix, einer Frau in antikischer Kleidung im Profil auf einem Thron sitzend, ein stilisiertes Ruderblatt steuernd und ein geblähtes Segel haltend. Gerahmt von konzentrischen Bändern auf Goldfond. Auf der Fahne ein Blattrankenmotiv in der Art Laufender Hund. Blaumarke Zepter, braune Reichsadlermarke, blaue Planetenmarke Venus, Pressnummer 32, geritzt III und B. D 24,4 cm.
Berlin, KPM, 1825.

Große Teile des umfangreichen Services, das Prinzessin Luise von Preußen am 21. Mai 1825 anlässlich ihrer Vermählung mit dem Prinzen Friedrich der Niederlande erhielt, wurden 1967 in London versteigert. Das Service umfasste 50 Couverts, die aus Suppentellern, drei Speisetellerfolgen und einem Dessertteller bestanden. Zwölf der 50 Dessertteller waren mit Kameenmotiven dekoriert, 22 andere Dessertteller mit Landschaften und 16 weitere mit Blumen- und Früchtemalerei.

Provenienz

Berliner Privatsammlung.
Lempertz Berlin Auktion 886 am 27. Mai 2006, Lot 80.

Literaturhinweise

Wittwer (Hg), Raffinesse & Eleganz, München 2007, Nr. 15 b und S. 170.
Zum Service s. Wittwer (Hg), Raffinesse & Eleganz, München 2007, S. 332 ff. (SPSG, KPM-Archiv, Land Berlin, Pret 2, Eintrag vom 9. Juli 1825, S. 121- 124).
Das außergewöhnliche Motiv des hier vorliegenden Desserttellers soll einen in Sardonyx geschnittenen Cameo nachahmen. Die Plakette mit derselben Darstellung, die von Gustav Friedrich Amalius Taubert signiert wurde, zeigte dieser erstmals auf der Akademieausstellung 1816 in Berlin. Wittwer erwähnt, dass das Motiv dreimal auf Tellern wiederholt wurde, bezeichnet als "Figur auf Schiffchen nach einer (antiken) Gemme" (SPSG, KM-Archiv, Land Berlin, Buch 1813 - 20, S. 271, 8. Dezember 1815). Lempertz versteigerte die Plakette in der Auktion The Twinight Collection Teil I am 7. November 2018, Lot 13.

Ausstellung

Raffinesse & Eleganz - Königliche Porzellane des frühen 19. Jahrhunderts aus einer amerikanischen Privatsammlung, Berlin, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Schloss Charlottenburg, 28. Juli bis 4. November 2007
Die Sammlung Cohen. Porzellane der grossen Manufakturen 1800 - 1840. Wien, Liechtenstein Museum, 16. November 2007 bis 11. Februar 2008
Refinement & Elegance - Early 19th-Century Royal Porcelain from an American private collection, New York, The Metropolitan Museum of Art, 9. September 2008 bis 19. April 2009