Höfisches Tanzpaar
Sandstein. Zwei vollplastische Figuren auf geschweiften Postamenten. Die Dame mit Umhang und großer Schleife, fein gravierte Bordüre um die Säume ihres Gewandes. Der Herr in elegantem Justaucorps, mit Weste, Rüschenhemd und Kniehosen. Restaurierungen, ihre vorgestreckte Hand und der Unterarm ergänzt, kleine Verluste an beiden Sockeln, der des Herrn mit zahlreichen Rissen. Dame H 124 cm, mit Sockel H 205,5, B 56, T 42 cm. Herr H 120 cm, mit Sockel 201,5, B 54, T 40 cm.
Adam Ferdinand Tietz (1708 - 77), zugeschrieben, Mitte 18. Jh.
Zwei vergleichbare Tänzerfiguren wurden 2018 von der Stadt Trier erworben und sind heute im Palais Walderdorff ausgestellt. Man vermutet, dass sie in napoleonischer Zeit aus dem Garten des Kurfürstlichen Palais entwendet wurden. Adam Ferdiand Tietz hat ab 1754 in Trier für Franz Georg von Schönborn gearbeitet, aber auch für dessen Nachfolger Johann Philipp von Walderdorff. Davor war er an den fürstbischöflichen Residenzen in Bamberg (unter Johann Philipp Anton von und zu Frankenstein) und Würzburg (unter Carl Philipp von Greiffenclau zu Vollraths) beschäftigt. Wie viele Bildhauer seiner Zeit bestanden seine ersten Arbeiten in Aufträgen für Altäre. Aber sehr schnell stand die Gartenskulptur im Zentrum seines Oeuvres. Er wurde von Hof zu Hof weiterempfohlen, war alleine für drei Bischöfe aus der Familie Schönborn tätig und hat die deutsche Gartenkultur dieser Zeit entscheidend geprägt.
Provenienz
Aus rheinischem Industriellenbesitz.