Giovanni Battista Langetti
Herkules
Öl auf Leinwand (doubliert). 96 x 112 cm.
Herkules, der griechisch-römische Heros, ist in der abendländischen Kunst ein äußerst beliebtes Sinnbild der Stärke. Dementsprechend ist er häufig als Skulptur oder auf Gemälden dargestellt worden. Langetti selbst malte den Heros auf mehreren Gemälden, aber eher selten als ruhende Gestalt wie hier. Eine vergleichbare Version datiert Stefani Mantovelli erst um 1675, während er für unsere Fassung eine Entstehung um 1650 vorschlägt (op. cit. S. 153).
Obwohl der Genueser Maler Langetti schon früh nach Rom zog und sich bei Pietro da Cortona weiterbildete, blieben die frühen Einflüsse der heimischen Malerei in seinem Werk immer spürbar. Mehr noch als Cortona haben ihn später die Neapolitanischen Caravaggisten wie Ribera, Fracanzano und Luca Giordano beeinflusst. Mit diesen gehört er zu den sogenannten „tenebrosi“, jenen Malern, die ihre monumentalen Figuren durch einen starken Lichtkontrast modellierten. Auffallend bei Langetti ist dabei sein besonderes Interesse für mythologische Figuren der Antike, die, wie Stefani Mantovelli beschreibt, seine eigene stoische Denkweise reflektieren.
Provenienz
Galleria Gilberto Zabert, Turin (1982). - Italienischer Privatbesitz.
Literaturhinweise
M. Stefani Mantovelli: Giovanni Battista Langetti. Il principe dei tenebrosi, Soncino 2011, p. 153, no 32 e, illus. 27 and 61.