Alexej von Jawlensky - Stilleben: Azaleen in rosa Vase - image-1

Lot 249 Dα

Alexej von Jawlensky - Stilleben: Azaleen in rosa Vase

Auktion 1143 - Übersicht Köln
29.11.2019, 18:00 - Moderne Kunst I
Schätzpreis: 60.000 € - 80.000 €

Alexej von Jawlensky

Stilleben: Azaleen in rosa Vase
1936

Öl auf leinenstrukturiertem Papier, vom Künstler auf Karton gezogen und mit schwarzem Tuscherand eingefasst 19 x 12,5 cm (Karton 32,2 x 24,9 cm) Gerahmt. Unten links schwarz monogrammiert 'A.J.' und unten rechts datiert '36'. Auf dem Karton mit schwarzer Tusche datiert 'IV.1936' und bezeichnet 'N 10.', rückseitig mit schwarzer Tinte von Lisa Kümmel bezeichnet "A.Jawlensky IV. 1936" und "N.10" sowie vom Künstler mit blauer Tinte betitelt. - In guter Erhaltung.

Neben seinen berühmten „Abstrakten Köpfen“ und den aus ihnen hervorgehenden „Meditationen“ läutet Alexej von Jawlensky mit seinen Blumenstillleben die letzte große Schaffensphase ein. Tauchen sie vor 1934 noch eher sporadisch in seinem Oeuvre auf, so räumt ihnen der Künstler in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre einen beinahe ebenbürtigen Stellenwert ein. Ähnlich wie bei seinen im I. Weltkrieg entstandenen „Variationen“, die ihren Ausgangspunkt in der Aussicht aus dem gleichen Fenster seines Hauses in St. Prex haben, wählt Jawlensky bei seinen Blumenstilleben die auf dem Fensterbrett seines Ateliers stehenden Blumenvasen als Motiv. An der Grenze zur abstrakten Komposition variiert er in diesen kleinformatigen Blumenstillleben ein ums andere Mal ein formales Grundmuster, das in der Summe ein serielles Prinzip erkennbar werden lässt.
Unser feines Stillleben mit blühenden Azaleen in einer rosafarbenen Vase zeichnet sich durch einen leuchtenden Dreiklang von Rot-, Blau- und Grüntönen aus. Charakteristisch ist die Vereinfachung der Formen unter Verwendung zumeist vertikaler Pinselstriche. Jawlensky ging es, wie er 1937 in einem Brief an Galka Scheyer schrieb, in seinen Blumenstillleben darum, widerzugeben was er sah und zugleich, was seine Seele erblickte (vgl. M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky, Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume Three 1934 - 1937, S. 13).

Werkverzeichnis

M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky 1917

Provenienz

Helene von Jawlensky, Wiesbaden 1938; Nachlass des Künstlers; Privatsammlung; Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Düsseldorf; Galerie Gunzenhauser, München; Privatbesitz Süddeutschland

Ausstellung

Düsseldorf 1986 (Kunsthandel Wolfgang Wittrock), Alexej Jawlensky. Gemälde 1908-1937, Kat. Nr. 39 mit Farbabb. S. 71; München 1987 (Galerie Gunzenhauser), Alexej Jawlensky. Ölbilder, Kat.Nr. 16; München 1988 (Galerie Gunzenhauser), Jawlensky, Münter, Kandinsky und der Blaue Reiter, Kat. Nr. 13 mit Farbabb o.S.