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Lot 613 Dα

Prächtiger und seltener Warat-Mörser

Auktion 1152 - Übersicht Köln
29.05.2020, 11:00 - Bedeutende Mörser aus der Sammlung Schwarzach II
Schätzpreis: 7.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 8.750 € (inkl. Aufgeld)

Prächtiger und seltener Warat-Mörser

Bronzeguss mit goldbrauner Patina. Zylindrisch, auf konvex-konkav gekehlter und abgesetzter Basis, ausschwingender Rand. Eckiger, achtfach facettierter Henkel. Umlaufend zwei groteske Figuren flankiert von zwei winzigen Puttenköpfen. Die Wandung horizontal gegliedert durch drei feine Kordelbänder und einem Fries Fleur-de-Lys. Kleine spätere Lötstelle am Rand. H 15,5, D 17 cm. Gewicht ca. 5 kg. Passendes Eisenpistill beigegeben.
Tirol, Jakob I. Warat, zugeschrieben, um 1600.

Der Name Warat (Worath, Warath, Waerat, Warater oder Wörath) ist mehreren Personen im österreichischem Raum Brixen, Taufers, Vahrn, Trens, Berghausen und Aigen zuzuordnen und bezieht sich auf eine (oder mehrere?) Bildhauer- und Malerfamilien des späten 16. bis 18. Jahrhunderts.
Jakob I. Worath (Warat) (1573-1605) lebte in Taufers und ist urkundlich als Glockengießer genannt. Aufriss und Dekor des hier vorliegenden Mörsers erinnern stark an die Gussarbeiten der Familie Grassmayr, die, ebenfalls tätig in Brixen und Innsbruck, auch Glocken und Geschütze gossen. Die für Grassmayr typischen, hier aber fehlenden Naturabgüsse, lassen auf einen Guss von Warat schließen. Im Bestand des Ferdinandeums in Innsbruck findet man einen Mörser, der ebenfalls dem Gießer Warat zugeschrieben wird und vergleichbar dekoriert ist.