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Lot 614 Dα

Kleiner seltener Warat-Mörser

Auktion 1152 - Übersicht Köln
29.05.2020, 11:00 - Bedeutende Mörser aus der Sammlung Schwarzach II
Schätzpreis: 4.000 € - 6.000 €
Ergebnis: 5.000 € (inkl. Aufgeld)

Kleiner seltener Warat-Mörser

Goldbrauner Bronzeguss mit schimmernder Naturpatina. Zylindrisch, auf getreppter, abgesetzter Basis. Der Rand ausgestellt und abgesetzt. Ein eckiger, achtfach facettierter Henkel mit Nodus. Umlaufend gereihter Dekor von Grotesken, männlichen Profilbüsten und Löwenmaskarons. Darunter und darüber je ein Arabesken- und Maßwerkband. Zwei feine Kordelbänder um den Rand, dazwischen wohl der Auftraggeber in Versalien: "JORG TRAGER". H 12,8, D 11,8 cm. Gewicht ca. 1,9 kg. Passendes Krücken-Pistill beigegeben.
Tirol, Jakob Warat I., zugeschrieben, um 1600.

Der Name Warat (Worath, Warath, Waerat, Warater oder Wörath) ist mehreren Personen im österreichischem Raum Brixen, Taufers, Vahrn, Trens, Berghausen und Aigen zuzuordnen und bezieht sich auf eine (oder mehrere?) Bildhauer- und Malerfamilien des späten 16. bis 18. Jahrhunderts.
Jakob I. Worath (Warat) (1573-1605) lebte in Taufers und ist urkundlich als Glockengießer genannt. Aufriss und Dekor des hier vorliegenden Mörsers erinnern stark an die Gussarbeiten der Familie Grassmayr, die, ebenfalls tätig in Brixen und Innsbruck, auch Glocken und Geschütze gossen. Die für Grassmayr typischen, hier aber fehlenden Naturabgüsse, lassen auf einen Guss von Warat schließen. Im Bestand des Ferdinandeums in Innsbruck findet man einen Mörser, der ebenfalls dem Gießer Warat zugeschrieben wird und vergleichbar dekoriert ist.