Johann Heinrich Tischbein d. Ä. und Werkstatt - Portrait des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel - image-1

Lot 2111 Dα

Johann Heinrich Tischbein d. Ä. und Werkstatt - Portrait des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel

Auktion 1153 - Übersicht Köln
30.05.2020, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 27.500 € (inkl. Aufgeld)

Johann Heinrich Tischbein d. Ä. und Werkstatt

Portrait des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel

Öl auf Leinwand (doubliert). 82 x 64 cm.

Friedrich II. (1720-1785) war der Sohn des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel, dem er 1760 in der Regierung folgte. Bereits 20 Jahre zuvor hatte er die Tochter des englischen Königs Georg II. geheiratet und war infolgedessen in den „Order of the Garter“, den berühmten Hosenbandorden aufgenommen worden. 1749 konvertierte Friedrich heimlich zum katholischen Glauben, was nach dem Bekanntwerden wenige Jahre später die Trennung von seiner Frau und seinen Kindern zur Folge hatte. Friedrich II. gilt heute als erster Fürst der Aufklärung in Hessen, der mit dem 1779 entstandenen Fridericianum darüber hinaus das erste frei zugängliche Museum des europäischen Festlands gründete und damit Museumsgeschichte schrieb.
Auf unserem Portrait präsentiert sich der Landgraf vor einem angedeuteten Architekturhintergrund mit dem britischen Hosenbandorden und dem preußischen Schwarzen Adler-Orden sowie dem hessischen, 1769 von Friedrich II. selber gegründeten Orden „Pour la vertu militaire“ am blauen Ordensband. Von diesem Bildnistypus des hessischen Landgrafen existieren mehrere Varianten von der Hand Johann Heinrich Tischbeins d. Ä., teils auch als Kniestück oder halbfigurige Wiedergabe, die sich u.a. bezüglich des Bildhintergrunds und der Kleidung Friedrichs unterscheiden.
Besonders hervorzuheben ist der schöne, zeitgenössische Kasseler Rahmen unseres Gemäldes mit Kronen in den vier Ecken. Wie Erich Herzog, der ehemalige Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel, in seinem Gutachten erwähnt, finden sich solche Rahmen auch in der Kasseler Gemäldegalerie.

Zertifikat

Prof. Dr. Erich Herzog, Kassel, 11.11. 1989.