Sehr große Figur eines bekrönten und geschmückten Buddha. Teak-Holz. Birma, Pagan. 12./13. Jh. - image-1

Lot 29 Dα

Sehr große Figur eines bekrönten und geschmückten Buddha. Teak-Holz. Birma, Pagan. 12./13. Jh.

Auktion 1157 - Übersicht Köln
27.06.2020, 11:00 - Asiatische Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 40.000 € (inkl. Aufgeld)

Sehr große Figur eines bekrönten und geschmückten Buddha. Teak-Holz. Birma, Pagan. 12./13. Jh.

Stehend auf einem Lotoskissen, gekleidet in eine langärmelige, enganliegende Robe, am Halsausschnitt ein breites Collier. Die linke Hand ist angehoben und hält ein kleines Objekt, das sowohl als Stoffstück aus der Robe als auch als Schriftrolle interpretiert wird, die rechte Hand hängt herab und die Handfläche weist in varada mudra nach außen. Die hohe Krone mit spitzen Lanzettformen und seitlich hinter den Ohren mit Rosetten verzierten herabhängenden Schmuckplatten. Reste von weißer Grundierung. Ornament über dem ushnisha fehlt, einige Fehlstellen. Schwarzer Sockel.
189,9 cm

Das Bildnis des gekrönten und geschmückten Buddhas wird unterschiedlich interpretiert. Es kann sich hier nicht um den historischen Buddha Shakyamuni handeln, der in Mönchsgewändern dargestellt wird. Der reiche Schmuck legt die Vermutung nahe, dass Maitreya dargestellt ist, der Buddha der Zukunft, der als geschmückter bodhisattva auf seine Wiedergeburt hofft. Möglicherweise handelt es sich bei diesen Figuren auch um Idealportraits verstorbener Könige und Adeliger in Pagan. Denn einige von ihnen hinterließen Schriften, aus denen hervorgeht, dass sie sich für erleuchtete buddhistische Herrscher hielten, die in ihren Leben außerordentliche Verdienste angehäuft hatten und daher die Chance hatten, als Buddha wiedergeboren zu werden. Oder es handelt sich um eine Kombination dieser Möglichkeiten: Die Darstellung eines historischen Königs, der als Maitreya wiedergeboren wird.
Ähnliche Buddha-Figuren aus Holz wurden in den Tempeln der Stadt Bagan (Pagan) in Myanmar (Burma) gefunden, die Hauptstadt eines großen und mächtigen Königreichs mit zahllosen Tempeln. Bei diesen Figuren handelt es sich möglicherweise um Weihegabe der Pilger an die aus Ziegeln erbauten Tempel, deren Entstehungszeit meist früher liegt. Wie üblich ist auch diese lebensgroße Figur aus einem Stück Teak-Holz geschnitzt. Daher liegen die Arme eng am Körper an.

Provenienz

Privatsammlung, Süddeutschland

Literaturhinweise

Sylvia Fraser-Lu, Buddha images from Burma. Part 3: Wood and Lacquer, in: Arts of Asia, Jg. 11, Nr. 3 (Mai-Juni 1981), S. 129-130 und Sylvia Fraser-Lu und Donald M Stadtner, Buddhist Art of Myanmar, Asia Society Museum, New York 2015, Nr. 21, S. 130-131