Parure mit italienischen Kameen
15 kt Gelbgold. Fünfteilig. Bestehend aus einem geschmeidigen Gliedercollier und entsprechendem Armband aus zierlichen Repoussé-Gliedern mit Lilien- und Rosettenmotiven, einer ovalen Brosche und einem Paar dreiteiliger Bügel-Ohrgehänge. Jeweils gefasst mit sehr fein geschnittenen Muschelkameen mit mythologischen Szenen nach antiken Vorbildern, die passig-geschweiften Rahmen mit ziseliertem Reliefdekor à deux couleurs auf Sabléfond. Im originalen Etui mit grünem Lederbezug. Collier L 44 cm. Armband L 19 cm. Brosche 4,5 x 5 cm. Ohrgehänge H 6,8 cm. Gesamtgewicht 129,45 g.
Wohl England, um 1830/40, die Kameen italienisch.
Diese sehr gut erhaltene Parure ist ein sehr schönes Beispiel für die Antikenbegeisterung im frühen 19. Jh. Englische Reisende erwarben die Kameen als Souvenirs auf Ihrer Grand Tour durch Italien und ließen sie anschließend zu Hause zu aufwändig gestalteten Paruren verarbeiten. Die Trägerin demonstrierte damit ihre Bildung und Weltoffenheit. Im Zentrum des Colliers ist beispielsweise der berühmte "Toro Farnese" dargestellt, eine römische Marmorgruppe nach einem verschollenen hellenistischen Original, die heute im archäologischen Nationalmuseum in Neapel ausgestellt ist. Die Darstellung auf der Brosche zeigt eine Szene aus der Ilias: König Priamos kniet vor dem Kriegsheld Achill und bittet um die Herausgabe des Leichnams seines Sohnes Hektor. Eine gerade im victorianischen England sehr populäre Szene zeigt die Schließe: Das Liebespaar Romeo und Julia. Ein Hinweis auf die Funktion des Schmucks als Liebesgabe.