Teller aus der Nachlieferung des St.-Andreas-Services - image-1
Teller aus der Nachlieferung des St.-Andreas-Services - image-2
Teller aus der Nachlieferung des St.-Andreas-Services - image-1Teller aus der Nachlieferung des St.-Andreas-Services - image-2

Lot 709 Dα

Teller aus der Nachlieferung des St.-Andreas-Services

Auktion 1159 - Übersicht Köln
13.11.2020, 09:30 - Kunstgewerbe inkl. Sammlung Renate und Tono Dreßen
Schätzpreis: 1.000 € - 1.500 €
Ergebnis: 2.250 € (inkl. Aufgeld)

Teller aus der Nachlieferung des St.-Andreas-Services

Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung. Modell Gotzkowsky, flach. Oben auf der Fahne der kaiserliche russische Doppeladler, unten das Andreaskreuz, seitlich zwei Blütenzweige. In Spiegelmitte ein Bouquet aus Tulpe, Veilchen und Vergissmeinnicht. Um den Rand eine goldradierte Gitterkante. Blaumarke Schwerter mit Punkt, Drehernummer 10, rote gelackte Inventarnummer der Staatlichen Eremitage St. Petersburg. D 24,7 cm.
Meissen, um 1777, das Modell von Johann Friedrich Eberlein.

Im Jahr 1744 erhielt die russische Zarin Elisabeth I. als Zeichen der Stärkung des sächsisch-russischen Bündnisses eines der wohl umfangreichsten Service der Manufaktur, das sogenannte "Andreas-Service". Da das Service zum Dessertgang bei den jährlichen Ordensbanketten gedeckt wurde, waren gelegentliche Nachbestellungen des Hofes notwendig. Die Nachlieferungen der Meissener Manufaktur und der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg im späteren 18. Jahrhundert und auch nach der Abschaffung des St. Andreas-Feiertags 1801 sind bekannt und publiziert. Im Unterschied zum frühen Service von 1744, das mit feinsten Holzschnittblumen verziert war, zeigen die Nachlieferungen einfache natürliche Blumenmalerei.

Provenienz

Ehemals Kaiserliche Sammlungen, St. Petersburg, dann Staatliche Eremitage.
Seit 1984 in der Sammlung Tono Dreßen, Münster.

Literaturhinweise

Zum Service s. Pietsch (Hg.), Meißen für die Zaren. Porzellan als Mittel sächsisch-russischer Politik im 18. Jh., München 2004, S. 66 ff.