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Lot 838 Dα

Tabatière mit Parforce und Porträt Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt

Auktion 1159 - Übersicht Köln
13.11.2020, 09:30 - Kunstgewerbe inkl. Sammlung Renate und Tono Dreßen
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 37.500 € (inkl. Aufgeld)

Tabatière mit Parforce und Porträt Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt

Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung, vergoldete Kupfermontierung. Fassonierte Kartuschenform, mit geschweifter Front und leicht gewölbtem Klappdeckel. Die umlaufend ziselierte Montierung mittig profiliert. Außen allseitig bemalt mit Jagdszenen über Rocaillen- und Spalierkartuschen. Auf dem Deckel eine prächtige Ansicht der Dianaburg mit der Jagdgesellschaft im Vordergrund. Im Deckel das fein gemalte Porträt des Landgraf Ludwig VIII. in prächtiger österreichischer Marschalluniform mit dem blauen Band und dem silbernen Stern des Königlichen Dänischen Elefantenordens und dem Königlich Polnischem Orden vom Weißen Adler. Auf dem Deckel signiert "Wo pinxit", Pressmarke HD unter Krone innen. H 4,2, B 7,8, T 6,8 cm.
Kelsterbach, um 1767/68, der Dekor von Friedrich Carl Wohlfahrt.

Die Vorlagen für die Dianaburg und das Porträt des Landgrafen sind bei den Darmstädter Hofmalern Georg Adam Eger (1727 - 1808) und Johann Christian Fiedler (1697 - 1765) zu finden. Die Ansicht der "Parforce an der Dianaburg" befindet sich heute im Jagdschloss Kranichstein (Inv. Nr. 004/001/18), das Porträt von Fiedler im Schlossmuseum Darmstadt (Inv. Nr. DA B 21605).
Der aus Ellwangen stammende Porzellanmaler Carl Friedrich Wohlfahrt ist in zahlreichen deutschen Manufakturen aktenkundig. Dennoch wissen wir wenig über sein Leben. Seine Engagements brachten ihn von Höchst über Frankenthal nach Kelsterbach, anschließend ging er nach Gutenbrunn, Ottweiler und wieder nach Höchst. Vermutlich ist er 1778 verstorben. Die Bemalung der Dose ist ihm besonders gut gelungen, deswegen mag er sie auch signiert haben. Sie übertrifft an Feinheit und Detailfreude die wesentlich größere Gemäldevorlage.
Der Dargestellte, Ludwig VIII. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1691 - 1768), galt als Förderer der Künste, war aber auch leidenschaftlicher Jäger und bekannt als "Jagdlandgraf". Einer seiner präferierten Aufenthaltsorte war das kleine Jagdschloss Dianaburg in der Nähe von Darmstadt, das er um 1765 errichten ließ.

Literaturhinweise

Vergleichbare Tabatièren mit Dekoren nach denselben Vorlagen bei Christ, Kelsterbacher Porzellan. Der Bestand der Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung Darmstadt, Stuttgart 2004, Nr. 79 - 81.