Lot 2002 Dα

Rossello di Jacopo Franchis lange Schaffen umspannte ziemlich genau die gesamte erste Hälfte des 15. Jahrhunderts in Florenz. Es fällt damit in jene Periode, in der seine Geburtsstadt zum unangefochtenen Kunstzentrum der Toskana aufsteigt und als solches den rivalisierenden Nachbarn Siena ablöst. Rossello di Jacopo Franchi war vermutlich Schüler des Mariotto di Nardo, im Jahr wird er 1424 in die Lukasgilde aufgenommen. Seine Stellung innerhalb der Florentiner Künstlerschaft wird deutlich an seiner Beteiligung an der Ausstattung für den Florentiner Dom: für die Altartafeln mit der Darstellung des Hl. Blasius oder der Zwölf Apostel, letztere gemeinsam mit Bicci di Lorenzo und Lippo di Corso. Zu seinen Hauptwerken zählen die vielfigurigen Krönungen Mariens, von der sich eine Version in der Galleria dell´Accademia und eine weitere in der Pinacoteca Nazionale in Siena befindet.
Die vorliegende Tafel (vgl. Fondazione Federico Zeri, Nr. 104755) stellt das populäre Thema der thronenden Muttergottes mit dem Jesusknaben dar. Jesus steht auf dem Schoß seiner Mutter und blickt den Betrachter an, die rechte Hand zum Segensgestus erhoben, während Maria den Blick leicht gesenkt hat. Maria und Jesus sind umgeben von Engeln, sie umgeben den Thron und knien vor Maria, ihr Vasen mit Blumen reichend. Die Gestaltung der zentralen Figurengruppe ist verglichen worden mit einer Tafel, die sich einst in der Sammlung Vanni in Turin und später der Sammlung Grassi in Rom befunden hat (Fondazione Federico Zeri, Nr. 23553).