Seltene Vase mit Darstellung der Königshuldigung Friedrich Wilhelms IV. - image-1
Seltene Vase mit Darstellung der Königshuldigung Friedrich Wilhelms IV. - image-2
Seltene Vase mit Darstellung der Königshuldigung Friedrich Wilhelms IV. - image-1Seltene Vase mit Darstellung der Königshuldigung Friedrich Wilhelms IV. - image-2

Lot 236 Dα

Seltene Vase mit Darstellung der Königshuldigung Friedrich Wilhelms IV.

Auktion 1169 - Übersicht Berlin
24.04.2021, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 8.000 € - 10.000 €
Ergebnis: 10.625 € (inkl. Aufgeld)

Seltene Vase mit Darstellung der Königshuldigung Friedrich Wilhelms IV.

Porzellan, Biscuitporzellan, polychromer Emaildekor, matte und glänzende Vergoldung. Modell 1617, Französische Vase, zweiteilig gebrannt und verschraubt. Auf der Schauseite in goldradiertem, konturiertem antikischem Rahmen die stimmungsvolle nächtliche Szene vor der Berliner Staatsoper, im Hintergrund die St.-Hedwigs-Kathedrale. Verso das große preußische Stadtwappen Berlins in goldradierter Rocaillen- und Blütenkartusche mit dem schwarzen preußischen Adler, dem roten brandenburgischen Adler und dem Berliner Bären. Der Fuß auf einer Seite in Schwarz beschriftet: "Zur Erinnerung an das Huldigungs-Festmahl der Stadt Berlin 17. October 1840." Blaumarke Zepter über KPM, rote Reichsapfelmarke, goldenes Malerzeichen. H 46 cm.
Berlin, KPM, um 1840.

Nach dem Tod des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (1770 - 1840) am 7. Juni 1840, bestieg sein ältester Sohn als Friedrich Wilhelm IV. den Thron. Im Oktober 1840 fand die traditionelle Huldigung des neuen Königs durch das Volk und die Vertreter der preußischen Provinzen statt.
Die Darstellung bezieht sich auf ein abendliches Diner zu diesem Anlass. Als Kulisse dient die Preußische Staatsoper Unter den Linden vor dem großen Brand 1843 und den daraus resultierenden baulichen Veränderungen des Gebäudes, im Hintergrund links die Hedwigskirche. Beide Gebäude sind vor einem abendlich dämmerigen Himmel mit Fackeln hell erleuchtet. Das Kreuz der Hedwigskirche strahlt deutlich aus dem Gemälde hervor. Auf der linken Seite der Oper wurde eine Bühne errichtet, zu der Kutschen und Menschen hinströmen.
Das große Allianzwappen der Stadt Berlin und des preußischen Köngshauses, folgt dem Wappenentwurf von 1709, welches anlässlich der Vereinigung der Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zur Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin auf Geheiß von Friedrich I. erschaffen wurde. Das korrigierte Wappen von 1839 hat offensichtlich dem Auftraggeber nicht zugesagt, weshalb man sich für das frühere Wappen entschied.
Die Vorlage für die Darstellung ist nicht identifiziert. Das erst 1844 fertiggestellte bekannte Gemälde von Franz Krüger mit der Huldigung zur Thronbesteigung am 15. Oktober vor dem Berliner Schloss (heute im Besitz der SPSG Berlin-Brandenburg) zeigt einen anderen Ort und eine andere Begebenheit aus demselben Zusammenhang. Unsere Vase stellt also ein Unikat dar, eine singuläre Anfertigung, die möglicherweise dem König als Erinnerung übergeben wurde.

Provenienz

Seit mehr als 100 Jahren in Berliner Privatbesitz.