Joos de Momper - Berglandschaft mit Furt - image-1

Lot 2033 Dα

Joos de Momper - Berglandschaft mit Furt

Auktion 1175 - Übersicht Köln
05.06.2021, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen 15.-19. Jh.
Schätzpreis: 40.000 € - 45.000 €
Ergebnis: 50.000 € (inkl. Aufgeld)

Joos de Momper

Berglandschaft mit Furt

Öl auf Holz (parkettiert). 51 x 66,5 cm.

Unser Gemälde einer Berglandschaft mit Furt zählt zu den frühesten Werken des flämischen Landschaftsmalers Joos de Momper. Klaus Ertz datiert es in die späten 80er Jahre des 16. Jahrhunderts und sieht noch starke Anklänge an eine zwar dokumentarisch bislang nicht belegbare, jedoch als sicher anzunehmende Italienreise des Künstlers in den frühen und mittleren 80er Jahren. Neben dem Einfluss Paul Brils, dessen Werke Momper in Rom studiert haben dürfte, ist auch der starke Wechsel von Licht und Schatten für das Frühwerk des Antwerpener Malers charakteristisch. Im vorliegenden Gemälde führt diese Lichtregie zu einer sicher auch inhaltlich motivierten starken Beleuchtung der inselartigen Erhebung im mittleren Vordergrund mit einer Kapelle und einem Kreuz. Die linke Bildhälfte wird von den für Momper typischen schroffen Felsformationen mit bekrönenden Burganlagen dominiert, währen der Blick des Betrachters in der rechten Bildhälfte und in der Mitte weit in die Ferne schweift, wo sich die Landschaft in hellblauen Farbnuancen nahezu aufzulösen scheint.
Wie in den meisten Landschaften Mompers stammen auch beim vorliegenden Gemälde die Staffagefiguren von einer anderen Hand. Ertz zufolge handelt es sich dabei um seinen Antwerpener Künstlerkollegen Sebastiaen Vrancx (1573-1647), von dem u.a. das hervorragend gemalte Bauernpaar in der unteren linken Bildecke stammt wie auch das originelle Motiv eines Mannes, der einen anderen huckepack durch den Fluss trägt.

Zertifikat

Walther Bernt, München, 7.7.1969 (in Kopie).

Provenienz

Auktion Lepke, Berlin, 21.3.1934, Lot 669. – Bayerische Privatsammlung. – 505. Lempertz-Auktion, Köln, 27.-29.11.1969, Lot 146. – Kunsthandlung G. Cramer, Den Haag. – 1974 Privatsammlung Baden-Württemberg.

Literaturhinweise

Klaus Ertz: Josse de Momper der Jüngere (1564-1635). Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1986, S. 462, Nr. 19, Abb. S. 330.