Fedot Vasilievich Sychkov
Feiertag
Öl auf Leinwand. 54,5 x 74,5 cm.
Signiert und datiert unten rechts: F. Sychkov (kyrillisch) 1930.
Bei dem uns vorliegenden meisterhaften Werk des berühmten russischen Malers Fedot Vasilievich Sychkov handelt es sich um die verkleinerte Version seines Gemäldes des "Feiertages" aus dem Jahr 1928, welche sich im Kunstmuseum in Uljanowsk befindet (Öl auf Leinwand, 71,3 x 102 cm, Inventarnr. 807) und das im einzigen großen Werkkatalog des Malers - bei dem es sich leider nicht um einen vollständigen Catalogue raisonné handelt - abgebildet und verzeichnet ist (Saransk 2010, S. 20-21 mit Abb., S. 299, Nr. 1).
Sychkov wurde 1870 im Dorf Kochealevo in Mordwinien als Sohn einer sehr armen Familie geboren. Als sein Vater starb, war seine Mutter gezwungen Betteln zu gehen, um die Familie weiterhin ernähren zu können.
Sein Talent für die Malerei zeigte sich früh, weshalb Sychkov eine Ausbildung in einer Ikonenwerkstatt begann. Nebenbei verdiente er sich ein wenig Geld, indem er Portraits der Bewohner seines Ortes malte.
Unerreichbar schien sein Wunsch, an der Petersburger Akademie studieren zu können. Als er jedoch das Gemälde "Gründung des Bahnhofs von Arapowo" (1892), das er für Iwan Arapow, General aus St. Petersburg, der auf einem Anwesen in der Nähe von Kochealevo lebte, schuf, unterstützte und förderte dieser den Wunsch des jungen Sychkov. Im selben Jahr begann er daraufhin seine künstlerische Ausbildung in St. Petersburg.
Nach seinem Studium kehrte der junge Künstler in seine Heimat zurück. Er widmete sich primär der malerischen Wiedergabe seiner Landsleute. Seine Werke zeigen das einfache Leben der Menschen in Mordwinien, aber gleichzeitig auch deren fröhliche Ausgelassenheit, ihre Freude an Zusammenkünften und Festen sowie ihre Verbundenheit zueinander. So ist auch unser Gemälde, bei dem das strahlende Weiß der russischen Winterlandschaft mit den leuchtenden Farben der Trachten und der lebensfrohen Stimmung seiner Bewohner ebenso harmonisch wie kontrastreich zusammentrifft, ein exemplarisches Werk von Sychkovs außerordentlicher malerischen Begabung.
Sychkovs Werke befinden sich in den Sammlungen des Russischen Museums in St. Petersburg, dem Museum der mordwinischen Hauptstadt Saransk sowie in bedeutenden Privatsammlungen weltweit.
Provenienz
Vom Großvater der heutigen Besitzerin im Jahr 1930, kurz nach der Fertigstellung des Gemäldes, beim Künstler erworben. Seitdem in westdeutschem Familienbesitz.
Literaturhinweise
Vgl. Fedot Wassiljewitsch Sychkov, Malerei - Grafik, Saransk 2010 (in kyrillischer Schrift, mit englischer Zusammenfassung), S. 20-21 (Abb.), S. 299, Nr. 1.