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Lot 223 Dα

Schreitender Mars

Auktion 1182 - Übersicht Köln
15.07.2021, 11:00 - The Exceptional Bernard De Leye Collection
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 45.000 € (inkl. Aufgeld)

Schreitender Mars

Bronzeguss, goldbraune Patina. Der römische Kriegsgott in Schrittstellung, mit ausgreifenden Armen, den Kopf nach links gewandt. Im Gegensatz zu Giambolognas Modell umgreift die vordere Hand das (verlorene) Schwert. Abbruch am linken Daumen, zwei Lochbohrungen auf dem Rücken, reparierte Gussfehler am Nacken. H 38,1 cm. Mit später applizierten Eisendornen unter den Füßen eingesteckt in eine schwarze polierte Marmorbasis, H 41,8, B 19, T 14,6 cm.
Nach Giambologna, Ende 18./ 19. Jh.

Der in Flandern geborene Giovanni da Bologna (1524 - 1608), der den Künstlernamen Giambologna führte, hielt sich vermutlich um 1550 - 1553 in Rom auf, um antike Bildhauerei zu studieren. 1561 engagierten ihn die Medici in Florenz. Er entwickelte sich zu einem der einflussreichsten Bildhauer des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts, viele Künstler ließen sich von seinen Bronzen inspirieren. Er etablierte eine effiziente und große Werkstatt. Kopien und Variationen seiner Modelle wurden noch lange nach seinem Tod im Jahr 1608 angefertigt.
Der schreitende Mars ist eine der bekanntesten Bronzeplastiken Giambolognas. Nach seinem Tod wurde das Modell von seinem Schüler Antonio Susini (1572 - 1624) gegossen und später noch von dessen Neffen und Nachfolger Gianfrancesco Susini (um 1585 - 1653). Ausformungen aus Giambolognas Lebenszeit bzw. spätere Güsse befinden sich u.a. in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, in den Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, dem Castello Sforzesco in Mailand, dem Nationalmuseum in Stockholm, dem Victoria and Albert Museum London und dem Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig.

Literaturhinweise

Vgl. Kat. Prag um 1600. Kunst und Kultur am Hofe Rudolfs II., Essen-Freren 1988, Nr. 54.
Vgl. Kat. Beschwörung des Cosmos. Europäische Bronzen der Renaissance, Duisburg 1994, Nr. 21.
Vgl. Syndram/Minning (Hg), Die kurfürstlich-sächsische Kunstkammer in Dresden. Das Inventar von 1587, Dresden 2010, Abb. 22.