Mattheus van Beveren, zugeschrieben
Corpus Christi
Elfenbein, vollrund geschnitzt. Arme erkennbar angesetzt. Dieser Corpus Christi, zu dem sich auch die original zugehörige plastisch modellierte INRI-Tafel erhalten hat, ist zum einen allein wegen seiner Größe, zum anderen aber zugleich wegen seiner künstlerischen Qualität und seines Erhaltungszustandes als außergewöhnliche Rarität zu beschreiben. In der Bearbeitung des Elfenbeins zeigt sich eine meisterhafte Hand, die alle Nuancen der Körpermodellierung und der Ausarbeitung aller Details beherrscht. Der Corpus wird traditionell mit Mattheus van Beveren, einem der führenden flämischen Bildhauer seiner Zeit, zugeschrieben.
Der in Antwerpen geborene Mattheus van Beveren erhielt seine Ausbildung bei Peter Verbruggen, 1650 wird er als Meister in die Lukasgilde in Antwerpen aufgenommen. Unter seinen Arbeiten, ebenfalls in Stein und Holz ausgeführt, befinden sich zahlreiche Kruzifixe aus Elfenbein; unserem Corpus Christi gut zu vergleichen ist der Corpus Christi in der Kirche St. Antonius von Padua in Antwerpen, der ebenfalls Mattheus van Bever
Insgesamt in sehr gutem Zustand. Nur leichte Bräunungen und Verschmutzungen. Corpus H 72 cm, Armspanne 39 cm. Kreuz H 110 cm, B 54 cm.
Literaturhinweise
Zu dem vergleichbaren Corpus Christi in der Kirche St. Antonius von Padua in Antwerpen siehe Genevieve van Bever: Les "Tailleurs d´Yvoire" de la Renaissance au XIXème siècle, Brüssel 1946, Taf. 46.