Smaragd-Armreif époque Napoléon III
Silber/18 kt Gelbgold. Seitlich scharnierter Spangenreif. Obere Hälfte profiliert und mit zentralem Vierpass-Motiv, àjour gefasst mit elf im Verlauf gefassten kolumbianischen Smaragden (Mittelstein ca. 4,53 ct, restliche Smaragde zus. ca. 5,00 ct), umlaufend carmoisiert mit kissenförmigen Altschliff-Diamanten (zus. ca. 5,29 ct, K-M, vs-si, die 15 großen Steine der Mittelspange jeweils ca. 0,15 ct). Reif-Unterseite mit fein ziseliertem Wellenband-Dekor "laufender Hund". Gestempelt: Nicht identifiziertes MZ mit geschweiftem R mit einer Schlange in liegender Raute, Gegenstempel "bigorne", Pariser Repunzierung für Ketten und Armbänder, seit 1847 (Tardy, 162). Durchmesser innen 5,5 x 5 cm. Gewicht 32,53 g.
Paris, Umkreis François Kramer, zweite Hälfte 19. Jh.
Der Armreif entstand im Umkreis des kaiserlich-französischen Hofgoldschmieds François Kramer, der 1825 in Köln als Franz Xaver Kramer geboren wurde und aus einer Goldschmiedefamilie stammte. Nach einer Lehre in der väterlichen Werkstatt ging er nach Paris, wo er zunächst als Angestellter in der königlichen Hofgoldschmiede von Jules Fossin & Fils arbeitete. Als Napoléon III. 1852 das zweite Kaiserreich proklamierte und Fossin sich weigerte, weiter für den Hof zu arbeiten, wurde der junge Kramer zum Juwelier des Kaiserhofes ernannt und seine Karriere begann. Er ließ einen Briefkopf drucken und firmierte unter " François Kramer Joaillier Bijoutier de S.M. l'Impératrice - Ancien Gérant de la Maison Fossin". Abgesehen von seinen genau dokumentierten Kronjuwelen, ist aber leider so gut wie nichts bekannt über sein Werk und seine Werkstatt, so dass die Autorschaft des klassisch gestalteten Smaragd-Armreifs noch nicht gelöst werden konnte. Kramer heiratete in London Johanna Leonhards und sie hatten eine Tochter, über deren Erbgang der Armreif bis heute in der Familie geblieben ist.
Provenienz
Familienbesitz des kaiserlich-französischen Hofjuweliers Francois Kramer, Köln.