Lot 1531 Dα

Van Dyck malte das Porträt des Musikers Hendrik Liberti kurz nach seiner Rückkehr aus Italien. Der aus Groningen stammende Liberti wiederum war seit 1620 an der Kathedrale von Antwerpen als Organist tätig und trat gelegentlich auch am Brüsseler Hof auf. Hier könnte er die goldene Kette zum Geschenk erhalten haben, die van Dyck wirkungsvoll über das Gewand des Musikers legt und die auch der Maler dieses Bildes übernimmt. Das originale Bildnis Libertis war einst im Besitz von Charles I. in Schloss Whitechapel und ist heute verschollen. Die Komposition aber ist durch einen Kupferstich von Peter de Jode überliefert ebenso wie durch diverse Versionen aus dem Umfeld van Dycks. Als beste und dem Original am nächsten gilt eine Fassung in München (S. Barnes, N. De Poorter, O. Millar, H. Vey: Van Dyck. A complete catalogue, 2004, A. 328).
Das hier vorliegende Gemälde zeigt einen Ausschnitt von van Dycks Bildkomposition mit dem Gesicht und einen kleineren Teil des Oberkörpers. Gesicht, Haare, Hemd und die goldenen Ketten entsprechen dem Vorbild und sind durchaus qualitätvoll ausgeführt.