Lot 1585 Dα

Die Werke von Antonio Gianlisi, dem Sohn des gleichnamigen Malers aus Piacenza, verkörpern auf geradezu idealer Weise die Tradition der norditalienischen Stillleben-Malerei des Barock.
Nach einer Lehre beim Vater setzte Antonio Gianlisi seine Ausbildung bei bekannteren Künstlern fort: zunächst in Piacenza selbst bei Felice Boselli, später in Bergamo im Kreis des Evaristo Baschenis und Bonaventura Betteras. Überliefert ist danach ein längerer Aufenthalt in Venedig und sogar eine Reise in die Schweiz. 1710 ließ er sich endgültig in Cremona nieder, dem weltweit wichtigsten Zentrum des Geigenbaus.
Unser dekoratives Gemäldepaar ist exemplarisch für die Malerei von Antonio Gianlisi. Gold- und seidenbestickte kostbare Textilien samt glänzender Bordüren und Trotteln sind die eigentlichen Protagonisten seiner Bilder. Ihnen gilt vor allem die Aufmerksamkeit des Künstlers, ihrer Textur und Materialität, die er mit einem geradezu analytischen Geist beschreibt.