Lot 68 D

Die späten 1950er Jahre sind für William Copley geprägt von einer Vielzahl von Reisen, die ihn und seine Frau Noma rastlos um die halbe Welt führen. Mexiko gehört zu ihren bevorzugten Zielen, ebenso Frankreich, wo sie sich immer wieder für einige Zeit niederlassen und Copley intensiv und konzentriert arbeitet. Motive der mexikanischen Volkskunst und Inspirationen durch europäische Altmeistergemälde finden ebenso Eingang in sein Werk wie Comicelemente. Auch die maltechnischen Unterweisungen von Künstlerfreunden wie Roberto Matta und René Magritte verarbeitet Copley in seinem Bestreben nach einem unverwechselbaren Ausdruck. In dieser Zeit formt sich auch sein motivisches Vokabular, dem er dauerhaft treu bleiben wird. „[…] he catalogued everything from life's trivia to its epic struggles with Breughelian equanimity and bemusement. The thematic innovations during his self-imposed exile are myriad. Copley introduced new collage-inspired image layering and interweaving techniques to give the work a new sense of simultaneity and dynamism.” (Toby Kamps, in: William N. Copley, Ausst.Kat. The Menil Collection, Houston, Fondazione Prada, Mailand 2016, S.30). Dies zeigt sich in der dem Comic entlehnten Bildsprache dieses kleinen Werkes, in dem der Maler gleichsam die Gedanken der Porträtierten sichtbar macht.