Polyhymnia und Euterpe
Terracotta, hohl, in die Form gegossen. Zwei vollplastische stehende Figuren auf eckigen Plinthen. In fein modellierten antikischen Gewändern, auf seitliche Felsen gestützt. Witterungsbedingte Verfärbungen, die Polyhymnia mit einem feinen Krakeléenetz, minimale Chips an den Kanten der Plinthen und den Händen, das Attribut der Euterpe abgebrochen. H ca. 132, Urania ca. B 55, T 36 cm, Euterpe B 52, T 35 cm
Charlottenburg, Tonwarenfabrik Ernst March & Söhne, um/nach 1851, nach Modellen von Christian Daniel Rauch.
Um 1851 lieferte die von Ernst March gegründete Tonwarenfabrik fünf Musenfiguren für die Rundnischen der Südterrasse, den Altan am Mühlenhaus der historischen Mühle in Sanssouci. Die hier gezeigten Figuren gehen auf antike römische Marmorstatuen zurück, die ursprünglich die Töchter des Lykomedes darstellten, Arachne und Deidameia, aber durch Christian Daniel Rauchs ergänzte Neuausformungen Namensänderungen erfuhren. Euterpe und Polyhymnia wurden ab 1848 im Katalog der Tonwarenfabrik angeboten.
Weitere Modelle einzelner Töchter des Lykomedes schuf Johann Karl Friedrich Riese für die KPM, und auch Carl Gotthard Langhans ließ in der Akademie 1791 Abgüsse für Raumausstattungen anfertigen, z.B. für den Festsaal im Palais Ritz-Lichtenau in Potsdam.
Literaturhinweise
Vgl. Kat. Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus, Berlin 1997, Abb. S. 465 und S. 474.
Vgl. Lippold, Berliner Terracottakunst des 19. Jahrhunderts, Berlin 2010, S. 131 ff., Abb. 75 f.