Leichter Typenklubsessel
Mooreiche, Erle, Buche, Kiefer, massiv, Federkernpolsterung mit Werg und Rosshaar, originaler rostroter Textilbezug. Runder Brandstempel Staatliche Bauhochschule Weimar, runder Brandstempel ED. Originaler Bezug verfleckt, ein gesichertes Loch im Sitzbezug seitlich rechts vorne, an der linken Armlehne hinten eine kleine Reparatur des Holzes, insgesamt in musealem Erhaltungszustand. H 70, B 62, T 81 cm.
Ausführung Staatliche Bauhochschule Weimar, der Entwurf Erich Dieckmann, 1926/27.
Der Sessel gehört zu den von Dieckmann herausgebrachten Typenmöbeln: Sie basieren auf einem einfachen kubisch-geometrischen Form- und Raumverständnis, welches den neuen Wohnungsbauten der 1920er Jahre und den sich daraus ergebenden Wohnverhältnissen praktisch angepasst sein sollte.
Der große Entwerfer Erich Dieckmann (1896 - 1944) wird dieses Jahr mit Ausstellungen in Halle und Berlin geehrt. Die Standorte in Halle sind die Kunststiftung Sachsen-Anhalt und die Burg Giebichenstein Kunsthochschule, in Berlin das Kunstgewerbemuseum und die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Ausstellung im Kunstgewerbemuseum SMB mit dem Titel "Stühle. Dieckmann! Der vergessene Bauhäusler Erich Dieckmann" wird am 7. Mai eröffnet.
Provenienz
Wohl ehemals Villa Sonnenhaus in Lichtenfels.
Bedeutende europäische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit, 4/1929, S. 119, mit explizitem Hinweis auf die Verwendung von Mooreiche im Haus Otto Bamberger, Lichtenfels.
Vgl. Erich Dieckmann Möbelbau in Holz Rohr und Stahl, Stuttgart 1931, S. 49 und S. 90, Nr. 72.
Ein weiteres Exemplar in der Sammlung Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Inv.Nr. 2011.320. Der schwere Typenklubsessel z.B. in den Sammlungen Klassik-Stiftung Weimar, Inv.Nr. N 1/93b und GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig.