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Lot 1014 Dα

Die Abendmahlskanne von St. Peter und Paul in Liegnitz

Auktion 1196 - Übersicht Köln
20.05.2022, 10:00 - Kunstgewerbe inkl. hochbedeutender Mörser der Sammlung Schwarzach Teil IV.
Schätzpreis: 16.000 € - 18.000 €
Ergebnis: 17.500 € (inkl. Aufgeld)

Die Abendmahlskanne von St. Peter und Paul in Liegnitz

Auf profiliertem Fußwulst glatter zylindrischer Korpus mit Volutenhenkel und hoch angesetztem Konsolausguss. Der aufgewölbte Scharnierdeckel mit geteilter Daumenrast; auf dem Scheitel eine gravierte Stifterinschrift: "Zur Danckbarkeit für die hier genoßene Seele-Labung und zur Ehre Des Evangelischen Gottes-Dienstes, hinterlies in ihrē Tode dem Altar der Kirchen zu S:S: Petr. und Paul Dis Andencken. Fr: Anna Maria Handtkin, geb: Breitenhahnin. geb: in Ohlau Ao. 1675: d, 8: Mart: gestorbē in Lignitz Ao 1722 d: 6. Jun.". Die Wandung mit drei getriebenen und fein ziselierten hochovalen Reliefs in Krappenfassung. Das zentrale Relief mit einer Darstellung der trauernden Muttergottes unter dem Kreuz, darüber die Umschrift: Ich will euch Erquicken / Math. XI Cap: 28". Die seitlichen Reliefs mit Darstellungen Christi und Mariens, jeweils überschrieben "Ich suchte den meine Seele Liebet / Hoh: Lid III Cap. V : 1:" bzw. "Da fand Ich den meine Seele liebet / Ho Lid Vap. III V. 4". Unter dem Boden eine gravierte Gewichtsangabe "M.7: lot.14:" Marken: BZ Breslau für 1655 - 1725, Stempelmeisterbuchstabe B II für 1721 - 1727, MZ Tobias Schier (1702 - 1733, Hintze Nr. 6, 31, 124), Tremolierstich. H 31 cm, Gewicht 1.519 g.
Breslau, Tobias Schier, um 1722.

Die Kirche St. Peter und Paul in Liegnitz entstand bereits im 13./14. Jahrhundert nach dem Vorbild der Breslauer Elisabethkirche und wurde nach der Einführung der Reformation 1522/23 protestantisch. Während ihr Äußeres sich über die Jahre stark veränderte - die Fassade wurde 1835 nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel neu gestaltet - blieb die wertvolle Innenausstattung der dreischiffigen Hallenkirche weitgehend erhalten. Die Abendmahlskanne verließ Liegnitz wohl 1945, als die Kirche nach dem Übergang an Polen rekatholisiert wurde. Eine Skulptur Martin Luthers über dem Hauptportal wurde wieder durch die ursprünglich dort platzierte Figur der Muttergottes ersetzt - und offenbar auch Teile des evangelischen Kirchengeräts veräußert.

Provenienz

Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.