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Lot 1818 Dα

Paar Kandelaber mit Sphingen

Auktion 1196 - Übersicht Köln
20.05.2022, 10:00 - Kunstgewerbe inkl. hochbedeutender Mörser der Sammlung Schwarzach Teil IV.
Schätzpreis: 8.000 € - 10.000 €
Ergebnis: 10.000 € (inkl. Aufgeld)

Paar Kandelaber mit Sphingen

Brünierte und feuervergoldete Bronze, weißer Marmor. Vollplastische, gegenständig sitzende Figuren aus Frauenbüsten auf Löwenkörpern, mit ihren Flügeln eine Konsole stützend. Darauf eine kannelierte Vasentülle, in diese eingesteckt (und herausnehmbar) zwei vegetabil gebogene Leuchterarme mit hängenden Blättern als Traufschalen und zylindrischen Tüllen, mittig dazwischen eine Fackel mit Flamme. Um die runden Seiten des Sockels Tuchdraperien, vorne zwei gebundene Lorbeerzweige. H 43,3, B 22 cm.
Paris, um 1780 - 90.

Das Modell mit den gegenständigen Sphingen war in Frankreich äußerst beliebt, nicht nur im ancien régime, sondern auch noch zur Zeit Napoléons. Ottomeyer/Pröschel bilden zahlreiche Kaminböcke mit diesem Motiv ab, u.a. Modelle von Pierre-Philippe Thomire und Pierre Gouthière. Zur Popularität ägyptischer Motive trug bereits der 1732 in Amsterdam veröffentlichte Roman " Séthos, Histoire Ou Vie Tirée Des Monumens Anecdotes De L'Ancienne Égypte" von Abbé Jean Terrasson bei. Die Begeisterung für das Land und seine geheimnisumwitterten Kulturgüter wurde weiter angefacht durch die ersten ausführlichen Reiseberichte, wie z.B. die des Comte de Volney, "Voyage en Égypte et en Syrie", die er ab 1787 veröffentlichte. Für Napoléon war Ägypten nicht nur wirtschaftlich interessant - es war das Traumziel seiner Kindheit.

Literaturhinweise

Vgl. Ottomeyer/Pröschel, Vergoldete Bronzen, Bd. I, München 1986, S. 276 ff.