Lot 2058 Dα

Die Gemälde von Nicolaes Berchem wurden schon zu seinen Lebzeiten geschätzt und gehörten im 18. Jahrhundert zu den führenden Vorbildern für jüngere Künstler. Seine Werke fehlten in kaum einer fürstlichen Sammlung. Dies sollte sich im 19. Jahrhundert ändern, als Isaak Ruisdael, Hobbema und Jan van Goyen sehr viel höher eingestuft wurden. Das warme südliche Licht in Berchems Gemälden und die elegante Bewegung seiner zierlichen Figuren wurden als nicht wirklich "niederländisch" angesehen. Heute gilt Berchem wieder als einer der bedeutendsten niederländischen Maler italienischer Landschaften des Goldenen Zeitalters. Eine Ausstellung im Frans-Hals-Museum in Haarlem, im Kunsthaus in Zürich und im Staatlichen Museum in Schwerin 2006/2007 hat entscheidend dazu beigetragen, dass dieser herausragende Maler wieder zu Recht rehabilitiert werden konnte.
Das vorliegende Gemälde zeigt eine Waldlandschaft, die nicht unbedingt als "südlich" bezeichnet werden kann, sondern eindeutig nördlich der Alpen anzusiedeln ist. Wegelagerer greifen eine Gruppe von Reisenden an und rauben sie aus. Es gehört damit in die Gruppe der vielen „Raubüberfälle“ in der niederländischen Malerei.
Das Bild wird in der Datenbank des RKD unter der Nr. 150718 geführt und um 1644/1647 datiert.