Pablo Picasso - Portrait de femme à la fraise et au chapeau - image-1

Lot 45 Dα

Pablo Picasso - Portrait de femme à la fraise et au chapeau

Auktion 1200 - Übersicht Köln
01.06.2022, 18:00 - Evening Sale - Moderne und zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 80.000 € - 90.000 €
Ergebnis: 94.500 € (inkl. Aufgeld)

Pablo Picasso

Portrait de femme à la fraise et au chapeau
1962

Farblinolschnitt auf Velin mit Wasserzeichen "Arches". 53 x 40 cm (62,3 x 44 cm). Unter Glas gerahmt. Signiert und gewidmet 'pour Inés' [sic]. Künstlerexemplar außerhalb der Auflage. Gedruckt von Arnéra, Vallauris. - Sehr schöner Druck. Leichte Knickspur im Unterrand links.

“Picassos Beschäftigung mit dem Linolschnitt ist zweifellos dem Wunsche des Künstlers zu verdanken, der Farbe im graphischen Schaffen einmal eine bevorzugte Rolle zuzuweisen […]. Wie stets, wenn er einen solchen Versuch unternahm – sei es in Plastik, Litho, Keramik oder Aquatinta -, gelangte er auch in diesem Falle zu Ergebnissen, die mit nichts Vorhandenem vergleichbar sind, außer mit frühen Schöpfungen von Picasso selbst.“ (Wilhelm Boeck, Pablo Picasso. Linolschnitte, Neuaufl. Stuttgart 1988, S. V).
1958 begann Picasso intensiv in diesem für ihn neuen Medium zu arbeiten, das er bis 1965 immer wieder aufgriff. Bildthemen seiner spanischen Heimat dominieren die Linolschnitte, etwa in zahlreichen Stierkampfmotiven. Auch von Bildnissen El Grecos ließ er sich inspirieren. Neben seiner Interpretation eines Selbstporträts von El Greco (Baer 1320) schuf er im Frühling 1962 von Jacqueline, seiner Muse und zweiten Ehefrau, zwei Porträts in der spanischen Mode des 16. Jahrhunderts mit weißer Halskrause („à la fraise“) – zunächst am 10. April das „Portrait de Jacqueline à la fraise“ in Schwarz- und Grautönen (Baer 1321). Drei Tage später arbeitete er das Bildnis zu dem prachtvollen Druck aus, der hier angeboten werden kann. Von zwei Linolplatten mit sieben verschiedenen Farben in acht Durchgängen gearbeitet, gehört es zu den aufwendigsten farbigen Blättern des Künstlers. Die eleganten Züge Jacquelines fasste Picasso in ein raffiniertes Farbspiel von edelsteinartiger Brillanz.
Dieses außerhalb der Auflage gedruckte Exemplar widmete Picasso seiner Haushälterin Inès Sassier, die seit 1936 bis zu seinem Lebensende für ihn arbeitete und seine enge Freundin und wichtige Vertraute war.

Werkverzeichnis

Baer 1323 B.b.2.; Bloch 1145

Zertifikat

Wir danken Christine Pinault, Picasso Administration Paris, für freundliche Informationen

Provenienz

Privatsammlung Nordrhein-Westfalen