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Lot 330 Dα

Bedeutende Münchener Kommode

Auktion 1208 - Übersicht Köln
17.11.2022, 14:30 - Kunstgewerbe - Skulpturen Bronzen Möbel Teppiche
Schätzpreis: 30.000 € - 40.000 €
Ergebnis: 37.800 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutende Münchener Kommode

Nadelholz, geschnitzt und weiß gefasst über rotem Bolus, vergoldete Gipsauflagen, vergoldete Bronze, hellroter Marmor. Zweischübig, auf geschweiftem Grundriss mit tiefer, reich geschnitzter und vergoldeter Zarge. Dreiseitig gegliedert durch Profile, in den Füllflächen große Rocaillen. Große Pinselmarke ligiertes FA unter dem Marmor. Marmor über mehreren Brüchen restauriert. H 82, B 125, T 57 cm.
München, der Entwurf François de Cuvilliés d.Ä., zugeschrieben, Ausführung wohl Thomas Sailler oder Johann Michael Schmidt.

François de Cuvilliés (1695 - 1768) war ab 1730 der tonangebende Architekt in München. Seine Einsetzung markiert den Übergang vom Régence-Stil zum Rokoko, maßgeblich ausgeführt durch Joseph Effner. Von ihm stammen die Entwürfe der Reichen Zimmer der Residenz München oder der Amalienburg im Nymphenburger Park, beides Höhepunkte des deutschen Rokoko. Gleichzeitig veröffentlichte er zahlreiche Schriften mit Abhandlungen zur Architektur und Entwürfen für ganze Einrichtungen oder aber auch einzelner Möbel. Blatt 6 seiner "Livre de lambris" kann als Vorlage dieser und weiterer Kommoden gelten.

Sehr ähnlich im Aufbau, etwas unterschiedlich im Detail, ist eine Kommode in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art. Auch hier findet sich die starke Betonung der Profile, dieselbe Gestaltung der Kantenführung mit den geschwungenen Eckstollen, nach einem Entwurf Francois Cuvilliés. Die Ausführung wird Johann Michael Schmidt zugeordnet, wobei es hierfür, Wolfram Koeppe zufolge, keinen genauen Nachweis gibt.

Provenienz

L. Bernheimer, München.
Weinmüller, München.
Westfälische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Abgebildet bei Schmitz, Deutsche Möbel des Barock und Rokoko, Stuttgart 1923, S. 172.
Abgebildet bei Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, Band II, München 1970, Abb. 439.
Vgl. Kommode in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art, New York, acc. no. 28.154.