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Lot 507 Dα

Bedeutende Renaissance-Deckelkanne

Auktion 1208 - Übersicht Köln
18.11.2022, 10:30 - Silber
Schätzpreis: 45.000 € - 55.000 €
Ergebnis: 60.480 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutende Renaissance-Deckelkanne

Silber; vergoldet. Profilierter Fußwulst mit getriebenen Fruchtgebinden zwischen drei kleinen ovalen Reserven mit Seewesen. Die Wandung des hohen, leicht konischen Korpus mit flach getriebenem Rollwerk mit Vögeln und Fruchtgebinden zwischen drei hochovalen Kartuschen mit weiblichen Allegorien wohl der Monate Juli, August und September: 1. eine junge Frau als Rückenakt mit Kornähren in ihrem Arm, 2. eine weitere, unter einem Apfelbaum stehend, mit einem Fruchtkorb zu ihren Füßen und 3. eine junge Frau mit Weinlaub im Haar, in der Linken einen Krug, in der Rechten einen Weinpokal haltend. C-förmiger Henkel mit Schildabschluss und eingerollter Daumenrast; der aufgewölbte Scharnierdeckel mit kleinen Landschaftsreserven; eine plastische Figur des heiligen Georg mit dem Drachen als Bekrönung. Marken: BZ Augsburg für 1614 - 1616, MZ Paul Hübner (1583 - 1614, Seling Nr. 0220, 982 k), Tremolierstich. H 25,8 cm, Gewicht 810 g.
Augsburg, Paul Hübner, 1614 - 1616.

Paul Hübner zählte zu den bedeutendsten Augsburger Goldschmieden seiner Zeit. Bekannt sind vor allem seine Folgen von Kredenzen mit qualitätvollen figürlichen Treibarbeiten, insgesamt 54 davon, ehemals aus dem Schatz des Erzstifts Salzburgs, befinden sich heute im Palazzo Pitti in Florenz; elf weitere im British Museum, London (Waddesdon Bequest Nr. 97).
Die manieristischen Frauenfiguren unserer Monatsdarstellungen finden sich bei verschiedenen dieser Kredenzen in den allegorischen Figuren der vier Elemente wieder.

Vermutlich war auch die vorliegende Deckelkanne ehemals Teil eines Vierersatzes, der alle zwölf Monate allegorisierte.

Zertifikat

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Richter, Freudental, vom 28. 9. 2018

Literaturhinweise

Zu den Kredenzen im Bristish Museum vgl. Seling 1980, Band II, Abb. 212 ff. Zu den Kredenzen im Palazzo Pitti vgl. ebd., Abb. 199 ff. und 206 ff. Vgl. auch eine um 1590 entstandene Trinkkanne Hübners, abgebildet im Kat. Sammlung August Neresheimer, Hamburg 1974, Nr. 57.