Jan Brueghel d. J.
Sebastiaan Vrancx Umkreis
Überfall auf eine Karawane
Öl auf Holz. 49 x 84 cm.
Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine Version der im Museo Nacional del Prado in Madrid befindlichen Gemeinschaftsarbeit von Jan Brueghel d. J. und Sebastian Vrancx mit dem Titel „Überfall auf einen Gepäckzug“. Sowohl das Gemälde im Prado als auch das vorliegende sind in Bezug auf Komposition, Technik und Maße nahezu identisch (Ertz 1984, op. cit., S. 201, Nr. 17a).
Dargestellt ist eine weitläufige Landschaft, in der sich ein Raubüberfall abspielt. Das hügelige Gelände wird ausgehend vom linken Bildrand durch einen Wald eingefasst, der bis an die Horizontlinie reicht, wo sich schemenhaft die Silhouette einer Stadt abzeichnet. Eine breite Straße windet sich, an einem Bachlauf entlang, diagonal von links nach rechts durch die Hügel. Der Überfall vollzieht sich aus dem Vordergrund des Gemäldes heraus auf eine der Straße folgenden Karawane. Auf Geheiß eines Hauptmannes nähert sich den Pferdefuhrwerken von links durch das Bachbett ein bewaffneter Trupp. Aus dem rechten Vordergrund prescht, in rückwärtiger Ansicht, eine schwer gepanzerte Reiterei vor und eröffnet das Feuer auf die sich hinter den Fuhrwerken verschanzenden Kutscher.
In seinem Gutachten schreibt Klaus Ertz die Landschaft Jan Brueghel d. J., die Figuren- und Tierstaffagen einem Künstler aus der Werkstatt oder dem Umkreis von Sebastiaen Vrancx zu. Auf der Grundlage stilistischer Vergleiche sieht Ertz eine Nähe dieses Gemäldes zu Werken Jan Brueghels d. Ä. und datiert es entsprechend in die späten 1620er Jahre.
Zertifikat
Dr. Klaus Ertz, 13. März 1993.
Provenienz
In den 1990er Jahren im Münchener Kunsthandel erworben. – Süddeutsche Privatsammlung.