Lot 1687 Dα

Johann Jacob Biedermann ist einer der bedeutendsten Schweizer Landschafts- und Vedutenmaler im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert. Schon 1796 schuf er eine druckgraphische Serie mit 30 eidgenössischen Ortsansichten, die große Verbreitung fand. Seitdem blieb die topographisch identifizierte Landschaft eine Konstante in seinem künstlerischen Schaffen.
Nach ersten Aufenthalten in Lausanne und Genf, Zürich, Paris und Frankfurt, ließ sich Biedermann 1802 in Konstanz am Bodensee nieder, wo er – mit kurzen Unterbrechungen - die längste Zeit seines Lebens verbrachte. Erst 1824 kehrte er indie Schweiz zurück.
Die 1822 datierte Ansicht von Freiburg im Breisgau figuriert als eines der Hauptwerke J. J. Biedermanns aus dessen bester Schaffensperiode, nämlich der reifen Jahre in Konstanz. Er wählte hierfür einen Standort nördlich der Stadt, wodurch diese und das berühmte gotische Münster kompositorisch von den Bergen, darunter der Schönberg, gehalten wird. Auf der rechten Seite öffnet sich der Blick auf das weite Rheintal. Im Vordergrund umrahmt die Komposition eine große Eiche auf der linken Seite und rechts ein mit Fleiß und Sorgfalt kultivierter Weinhügel.
Die fruchtbare Landschaft des Breisgaus erstrahlt in einem warmen, spätsommerlichen Licht. Bauern bei der Arbeit und eine junge Mutter ergänzen die friedvolle Stimmung dieses Bildes. Damit steht es, wie im Übrigen das gesamte Schaffen von Johann Jacob Biedermann, im Einklang mit der romantisch-nachklassizistischen Kunst seiner Zeit, insbesondere der Werke Wilhelm von Kobells oder des späten Hackerts.
Das Gemälde befindet sich in einem makellosen Erhaltungszustand und im originalen Rahmen aus der Zeit.