Johanna Unger - Debora - image-1

Lot 1967 Dα

Johanna Unger - Debora

Auktion 1209 - Übersicht Köln
19.11.2022, 15:00 - Gemälde 14.-19. Jh.
Schätzpreis: 4.000 € - 6.000 €
Ergebnis: 3.024 € (inkl. Aufgeld)

Johanna Unger

Debora

Öl auf Leinwand. 172 x 125 cm.
Signiert unten rechts: I. Unger.

Johanna Unger wurde als Tochter des Juristen und Kunsthistorikers Friedrich Wilhelm Ungers geboren. Sie studierte zunächst als Privatschülerin von C. F. Sohn, O. Rethel und E. Leutze in Düsseldorf, danach in München bei W. Lindenschmit d. J. und ist deswegen in den maßgeblichen Künstlerlexika beider deutschen Malerschulen des 19. Jahrhunderts mit einem Eintrag vertreten. In beiden Veröffentlichungen wird ihr Werk anhand einer Abbildung des vorliegenden Gemäldes illustriert.
Johanna Unger thematisierte in ihren Historiengemälden häufig starke Frauenfiguren, wofür unser großformatiges Gemälde der Debora wohl das bedeutendste Beispiel darstellt. Die alttestamentarische Gestalt der Debora wird in den Kapiteln 4 und 5 des Buchs der Richter erwähnt und ist dort die einzige Frau, die das Amt der Richterin innehat. Darüber hinaus soll sie auch über die Gabe der Prophetie verfügt haben und in dieser Funktion scheint Johanna Unger sie auf dem vorliegenden Werk wiedergeben zu haben, als junge Frau mit einer Lyra und einem Lorbeerkranz. Die Darstellung steht noch deutlich in der Tradition der Nazarener, deren stilistischer Einfluss auf Johanna Unger über die von Wilhelm Schadow geprägten Düsseldorfer Spätnazarener vermittelt wurde.

Literaturhinweise

Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Bd. 4, München 1983, S. 280, Abb. 416. - Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Bd. 3, München 1998, S. 362, Abb, 491.