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Lot 82 Dα

Georg Andreas Hoffmann, zugeschrieben - Porträt König Friedrich Wilhelm II. von Preußen

Auktion 1217 - Übersicht Berlin
22.04.2023, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 20.160 € (inkl. Aufgeld)

Georg Andreas Hoffmann, zugeschrieben

Porträt König Friedrich Wilhelm II. von Preußen

Öl auf Leinwand (doubliert). 96 x 70,5 cm.

Friedrich Wilhelm II. (1744-1797), der hier ganzfigurig und in starker Unteransicht vor einem Landschaftshintergrund wiedergegeben wird, wurde 1786 als Nachfolger seines Onkels Friedrichs des Großen König von Preußen. Er galt als Förderer sowohl der bildenden Künste als auch der Literatur und Musik.
Die Komposition unseres Porträts geht auf ein Pastell des Braunschweiger Hofmalers Johann Heinrich Schröder (1752-1812) zurück, von dem es drei Versionen gibt, u.a. in der Royal Collection in London sowie im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. In ihrem Werkverzeichnis zu Schröder hat Marieluise Spangenberg darüber hinaus auf eine Kopie in Öl hingewiesen, die möglicherweise von Georg Andreas Hoffmann stamme (vgl. M. Spangenberg: Der Meininger Porträtmaler Johann Heinrich Schröder (1757–1812). Monographie und Werkverzeichnis, Meiningen 1995, Nr. 142). In der Tat hatte Hoffmann in der Berliner Akademie-Ausstellung von 1793 unter der Nr. 104 „Das Portrait Sr. Königl. Majestät von Preußen, ganze Figur nach Schröder“ ausgestellt. In seinem Gutachten von 2003 vermutete Helmut Börsch-Supan, dass es sich dabei um das vorliegende Gemälde handelt, und betonte: „Die Qualität ist bemerkenswert. Die Pinselführung ist souverän und lebendig […].“
Während das vorliegende Portrait in Figurenhaltung und landschaftlichem Hintergrund dem Vorbild von Schröder recht genau folgt, zeigt ein 2011 von Rainer Michaelis publiziertes und Georg Andreas Hoffmann zugeschriebenes Bildnis (Rainer Michaelis: Entdeckt! Ein unbekanntes Bildnis des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II., in: MuseumsJournal. Berichte aus den Museen, Schlössern und Sammlungen in Berlin und Potsdam 2, 2011, S. 16-17) den König mit gleicher Kopfwendung nach rechts, jedoch spiegelbildlich wiedergegebener Körperhaltung und vor dem Hintergrund des Marmorpalais und des Pfingstberges in Potsdam.
Georg Andreas Hoffmann, der wie seine ebenfalls als Maler bzw. Kupferstecher tätigen beiden Brüder gehörlos war, studierte bei Adam Friedrich Oeser in Leipzig sowie später bei Giovanni Battista Casanova an der Dresdener Akademie. Nachdem er zunächst für den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach gearbeitet hatte, ging er 1788 nach Berlin, wo er zu einem begehrten Porträtmaler avancierte.

Zertifikat

Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, 29.10.2003.