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Lot 400 Dα

Niederländischer Schreibschrank mit Fallklappe

Auktion 1220 - Übersicht Köln
17.05.2023, 14:00 - Möbel Kunstgewerbe
Schätzpreis: 12.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 10.710 € (inkl. Aufgeld)

Niederländischer Schreibschrank mit Fallklappe

Palisander und Rosenholz auf Eiche, Eiche furniert, Mahagoni, feuervergoldete Bronze, Messing, goldgeprägtes Leder, grauer Marmor. Dreiseitig bombierte Kommode mit drei Schüben auf ausgezogenen kurzen Vierkantfüßen und geschweifter Zarge. Aufsatz mit großer Fallklappe, seitlich geschweift, aufliegende profilierte Marmorplatte. Innen drei Bogenfächer, darunter 14 Schübe um ein großes zentrales Fach, versperrt mit zwei seitlich liegenden Zentralverriegelungen, über Schlösser zu öffnen. Alle drei Sichtseiten furniert mit Feldern aus feinem Würfelparkett. Um die Frontklappe ein geschweiftes profiliertes Bronzeband, auf den Füßen applizierte Ormolu-Rocaillen. Kleine Fehlstellen im Furnier. H 164, B 91, T 52 cm.
Den Haag, Matthijs Franses (1726 - 1788), zugeschrieben, um 1760 - 70.

Vor der Publikation von Reinier Baarsen wurde dieser Möbeltypus Abraham Roentgen zugeschrieben. Erstaunlicherweise gibt es keinen konkreten Hinweis über einen Kontakt zwischen den beiden. Abraham Roentgens Schreibtisch ist diesem sehr ähnlich, zeigt aber sehr viel ausgereiftere und bewegtere Formen, zusätzlich unterstützt durch die raffinierten Marketerien. Der hier angebotene Schreibtisch unterscheidet sich durch sein optisch zweigeteiltes Kommodenunterteil und den auffällig hohen Schreibkasten darüber. Das Eingerichte ist nicht so aufwändig gestaltet wie die Stücke aus Neuwied. Dennoch entwickeln die niederländischen Möbel einen eigenen Charme in ihrer zurückhaltenden geschmackvollen Ausstattung.

Literaturhinweise

Vgl. einen sehr ähnlichen Sekretär bei Baarsen, Rococo in Nederland, Amsterdam 2001, S. 295 f.