Lot 2094 Dα

Das Portrait zeigt den Kölner Erzbischof und Kurfürsten Clemens August von Wittelsbach (1700-1761) in der blausilbernen Falkenjagduniform. Einzig das mit Diamanten besetzte Brustkreuz verweist auf die hohen geistlichen Würden des Dargestellten. Auf der behandschuhten linken Hand trägt er einen Falken mit einer federbekrönten Haube.
Unser Gemälde leitet sich von einem ganzfigurigen Bildnis von Franz Joseph Winter ab, das zu beiden Seiten des Kurfürsten noch die Grafen Preysing und Seinsheim zeigt (Schloss Moos, damals im Besitz der Familie Preysing, vgl. Martin Miersch: Das Bild des Electeur Soleil. Herrscherikonographie des Rokoko am Beispiel des Kölner Kurfürsten und Deutschordenshochmeisters Clemens August (1700-1761), Marburg 2007, S. 18f, Abb. 11). Eine ganzfigurige Darstellung des Kurfürsten ohne die beiden Grafen und damit unserem wohl beschnittenen Gemälde noch näher stehend befindet sich im Audienzsaal des Gelben Appartements in Schloss Augustusburg in Brühl (vgl. Miersch, a.a.O., S. 19, Abb. 8). Auf diesem Bild ist zusätzlich zum Brustkreuz bereits das Kreuz des Michaelsordens zu sehen.
In leicht variierter Form malte Franz Joseph Winter später für den Salon im Erdgeschoß von Schloss Falkenlust in Brühl mehrere Portraits von Mitgliedern der Familie und des Hofs von Clemens August in den blausilbernen Falkenjagduniformen.
Franz Joseph Winter war kurbayerischer Hofmaler und malte vor allem Portraits, insbesondere von Mitgliedern der Wittelsbacherfamilie. Darüber hinaus schuf er aber auch Altarbilder, u.a. für die Klosterkirchen von Andechs und Ettal.