Jacob Xavier Vermoelen - Ein Falke mit seiner Beute: ein flämischer Eichelhäher, ein männlicher und ein weiblicher Gimpel und ein Rebhuhn, in einer Landschaft mit Disteln und anderen Wildblumen - image-1

Lot 2095 Dα

Jacob Xavier Vermoelen - Ein Falke mit seiner Beute: ein flämischer Eichelhäher, ein männlicher und ein weiblicher Gimpel und ein Rebhuhn, in einer Landschaft mit Disteln und anderen Wildblumen

Auktion 1221 - Übersicht Köln
20.05.2023, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 18.000 € - 24.000 €
Ergebnis: 22.680 € (inkl. Aufgeld)

Jacob Xavier Vermoelen

Ein Falke mit seiner Beute: ein flämischer Eichelhäher, ein männlicher und ein weiblicher Gimpel und ein Rebhuhn, in einer Landschaft mit Disteln und anderen Wildblumen

Öl auf Holz (parkettiert). 62,5 x 88 cm.

Die eindrucksvolle Darstellung eines Raubvogels, der seine Beute schlägt, galt lange Zeit als ein Werk des Antwerpener Stilllebenmalers Peeter Boel (1622-1674). Sie verblüfft durch die Direktheit der Erzählung, die harmonische Farbpalette und den prägnanten Umgang mit der Farbe, Stilelemente, die eher an die Werke der großen französischen Tiermaler des achtzehnten Jahrhunderts erinnern wie beispielsweise Oudry (1686-1755) oder Desportes (1661-1743). Gegen eine spätere Datierung spricht die sorgfältig ausgeführte Eichenholztafel, die charakteristisch ist für die flämische und insbesondere Antwerpener Produktion des 17. Jahrhunderts. Peeter Boel war ab 1668 in Paris, der französische Einfluss auf sein Spätwerk würde in diesem Kontext passen.
Prof. Jan de Maere hat in jüngerer Zeit eine Zuschreibung an den seltenen Tiermaler Jacob Xaverus Vermoelen vorgeschlagen. Wie Peeter Boel war Vermoelen ein Vertreter der großen Tradition der Antwerpener Stilllebenmalerei, die bis zu Frans Snyders zurückreicht. Sein Lehrer war Pieter Snyers. 1733 wird er Meister in der Antwerpener Sankt Lukas Gilde. Wie Boel reiste er ins Ausland und ließ sich 1748 in Rom nieder. Bei vorliegendem Bild könnte es sich um ein Frühwerk des Künstlers aus seiner Antwerpener Zeit handeln. Jan de Maere weist auf die Ähnlichkeit zu Gemälden im Museum für Schöne Künste in Gent und im Museum Brukenthal in Sibiu hin.

Provenienz

Baron Robert Gendebien (1885-1954), Brüssel und dann in Erbfolge bis zur Erwerbung des Gemäldes durch den jetzigen Eigentümer. Privatsammlung Antwerpen, als Peeter Boel.