Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-1
Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-2
Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-3
Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-4
Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-5
Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-1Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-2Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-3Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-4Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin - image-5

Lot 501 Dα

Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin

Auktion 1229 - Übersicht Köln
16.11.2023, 16:00 - Schmuck und Uhren
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 25.200 € (inkl. Aufgeld)

Perlmutt-Tabatière mit Porträt des Herzogs Christian-Ludwig von Mecklenburg-Schwerin

18 kt Gelbgold, Gouache auf Elfenbein. Runde Form mit hoher zylindrischer Wandung und leicht gewölbtem Deckel aus Perlmuttplatten mit gedrechseltem Ozier-Relief. Profilierte à cage-Goldmontierung mit muschelförmigem Drücker und vier die Wandung gliedernden, ziselierten korinthischen Pilastern. Innenseiten poliert. Im Deckel unter Glas montiert Miniatur in Tondoform mit Brustbildnis des Herzogs Christian Ludwig II. v. Mecklenburg-Schwerin im Brustharnisch über reich besticktem Samtrock, mit hermelinverbrämtem Mantel, dekoriert mit blauer Schärpe und Bruststern des dänischen Elefantenordens, in den er 1737 aufgenommen worden war. Nicht gestempelt. Miniatur mit minimalen punktförmigen Feuchtigkeitsspuren. H 3,5 cm. Durchmesser 6 cm. Gewicht 118,27 g.
Berlin, um 1743. Die Dose wohl Werkstatt Louis Buyrette Witwe; die Miniatur wohl Johann Harper.

Christian Ludwig II. von Mecklenburg-Schwerin (Grabow 1683 - 1756 Schwerin) wurde 1747, nach dem Tod seines Vaters Friedrich I., regierender Herzog. Seine Amtszeit zeichnete sich durch eine hohe kulturelle Blüte aus. Er war er ein passionierter Kunstsammler und eine seiner Leidenschaften galt den schimmernden Konchylien, für deren Beschaffung er ein großes Netzwerk aufbaute und verschiedene Spezialisten an den Hof berief. Aus den Archivalien geht hervor, dass der Herzog am 4. März 1743 den in Stockholm gebürtigen Miniaturmaler Johann Harper beauftragte, vier Tabatièren herstellen zu lassen, deren Deckelinnenseiten Porträts der herzoglichen Familie zieren sollten. Darunter auch eine, die nicht aus massivem Gold sein sollte sondern "an den Seiten herum von sauber ausgearbeitetem PerleMutter auch der Deckel von ebensolcher Materie und mit Golde zierlich eingefasst seyn...oder, wanns seyn kan noch besser u. netter gefaßt, worzu das Original von Smi hohen Portrait employiret werden soll" (cit. Möller/Blübaum, S. 202). Die Herstellung der Dosen, die im August 1743 fertig waren, übernahm die Berliner Goldschmiede Louis Buyrette Witwe, zu deren Auftraggebern auch König Friedrich II. von Preußen gehörte.

Literaturhinweise

Siehe Möller/Blübaum, Schimmern aus der Tiefe: Muscheln, Perlen, Nautilus, Staatliches Museum Schwerin 2013, S. 202 ff. Abb. 54 zeigt mit ziemlicher Sicherheit unsere Tabatière in einer Schwarz-Weiß-Aufnahme aus den 1920er Jahren.