Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette - image-1
Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette - image-2
Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette - image-3
Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette - image-1Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette - image-2Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette - image-3

Lot 795 Dα

Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette

Auktion 1229 - Übersicht Köln
16.11.2023, 16:00 - Schmuck und Uhren
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 16.380 € (inkl. Aufgeld)

Seltene A. Lange & Söhne Karussell Savonette

18 kt Rotgold. Schwere Herrentaschenuhr mit Reliefmonogramm "CE". Sprungdeckelgehäuse "Lucia" mit à-goutte-Schlüsseln. Metallzifferblatt mit Auf- und Ab-Anzeige bei 12 Uhr und kleiner Sekunde bei 6 Uhr. Schwarze römische Indizes und gebläute Stahlbirnzeiger. Zwiebelkrone. Handaufzugswerk. Qualität 1a. Werk Nr. 45284, Kal. 47, Gehäuse Nr. 45284. Archivauskunft des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte vom 27.09.2023 und Kopie des Verkaufsregisters an E. Lauterbach, Sonneberg von 1909 für 750 M beiliegend. Zifferblatt, Werk und Gehäuse signiert. ⌀ 57,25 mm. Gewicht 212,11 g.
Glashütte, Deutschland, 1909.

Die hier vorliegende Savonette zeichnet sich durch die Seltenheit des eingebauten Uhrwerks aus. Um den natürlichen Druck der Schwerkraft auf ein Uhrwerk zu minimieren und somit den Zeitverlust zu verhindern, wurde das Tourbillon im Jahr 1801 von dem französischen Uhrmacher Abraham-Louis Breguet entwickelt. Beim Tourbillon werden das Schwing- und Hemmungssystem in einem rotierenden Käfig oder einer Drehscheibe untergebracht. Das Tourbillon verteilt die Schwerkraft gleichmäßig auf das Schwingsystem und trägt so wesentlich zur Verbesserung der Ganggenauigkeit bei, unabhängig von der Position der Uhr.

Da das Tourbillon nicht nur äußerst kostspielig und komplex in der Herstellung war, sondern auch sehr empfindlich und anfällig für Störungen, erfand der Däne Bahne Bonniksen Ende des 19. Jahrhunderts das sogenannte Karussell. Bei einer Karussell-Taschenuhr drehen sich die Hemmungsteile nicht so schnell, sondern wesentlich langsamer, nur knapp einmal pro Stunde. Dadurch kann das drehbare Ganggestell massiver gestaltet werden, während der beabsichtigte Zweck, die Schwerkraft auszugleichen, weiterhin erreicht wird. Aufgrund der langsameren Rotation bietet das Karussell eine längere Kompensationsperiode, was als vorteilhaft für die Ganggenauigkeit angesehen werden kann. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Tourbillon und Karussell liegt neben der Rotationsgeschwindigkeit im Antrieb des Drehgestells. Beim Tourbillon erfolgt der Antrieb über das Sekundenrad, während beim Karussell das Drehgestell in der Regel vom Kleinbodenrad angetrieben wird.

Das hier zur Versteigerung stehende Objekt befindet sich in gutem Zustand und wird mit einer Archivauskunft sowie einer Kopie der originalen Verkaufsrechnung angeboten.