Kaffeekanne mit großer Chinoiserie
Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Modell mit Konsolausguss und geschweiftem Ohrhenkel. Umlaufend bemalt mit vier Figuren in einem Garten zwischen indianischen Blumen und Sträuchern mit Balustrade, Reisstrohgarben und einem Vogel. Ohne Marke. Passender, aber nicht ursprünglich zugehöriger Haubendeckel mit wieder angefügtem Kugelknauf, Goldberieb des Henkels retuschiert. Mit Deckel H 20,2 cm.
Meissen, vor 1721, der Dekor Sabina Hosennestel (geb. Auffenwerth), zugeschrieben.
Die Zuschreibung dieses Dekortyps an die Augsburger Hausmalerin Sabina Auffenwerth (1706 - 1782), Tochter des Augsburger Goldschmieds und Porzellanmalers Johann Auffenwerth, verheiratete Hosennestel, geht zurück auf Ulrich Pietschs Publikation zur Sammlung Marouf. Dieser Dekor wurde nach Pazaureks Standardwerk viel diskutiert, u.a. auch von Barbara Beaucamp-Markowsky für den Kölner Katalog des Bestands im Museum für Angewandte Kunst, wo sich eine gleich dekorierte Teekanne befindet (Inv.Nr. E 2933 a,b).
Literaturhinweise
Vgl. das Koppchen mit Unterteller aus der Sammlung Marouf (bei Pietsch, Passion for Meissen. Sammlung Said und Roswitha Marouf, Stuttgart 2010, Kat. Nr. 62).
Vgl. die Teekanne aus der Sammlung MAKK (bei Beaucamp-Markowsky, Europäisches Porzellan, Köln 1980, Kat. Nr. 20).