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Lot 1376 Dα

Paar Schüsseln aus dem Tafelservice für Friedrich II mit rotem Mosaikrand und indianischer Blume

Auktion 1230 - Übersicht Köln
17.11.2023, 10:00 - Kunstgewerbe - Silber, Porzelan, Faience
Schätzpreis: 7.000 € - 8.000 €

Paar Schüsseln aus dem Tafelservice für Friedrich II mit rotem Mosaikrand und indianischer Blume

Porzellan, eisenroter Camaieudekor, Vergoldung. Modell "preußisch-musikalisches Dessin". Um die eisenroten indianischen Blumen in Spiegelmitte sechs goldgeränderte Kartuschen mit Trophäen und, alternierend, Blumen in Relief. Um den Rand ein eisenrotes Fondfeld mit goldenen Schuppen. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 36. Wenige unauffällige Glasurfehler, ein Kratzer durch eine zentrale Blume. D 30,5 - 31 cm.
Meissen, 1761/62.

König Friedrich II. bestellte 1760 in Meissen ein Service mit „Mathematischen Instrumenten" für Jean-Baptiste Boyer Marquis d'Argens (1703 - 1771), das nach seinen eigenen Entwürfen bemalt wurde. Diese Motive wurden für die beiden im folgenden Jahr georderten Service mit grünem und eisenrotem Schuppenrand in Relief ausgeführt. Meissen nannte das aufwändige Relief „preußisch-musikalisches Dessin".
Das „Taffel-Service mit roth Mosaique Rand und rothen Indianischen Bluhmen gemahlt” umfasste ursprünglich 144 Speiseteller, 48 Suppenteller, zahlreiche Schüsseln und Terrinnen, aber auch Besteckgriffe, Butterbüchsen, Salzfässer, Blattschalen, Wärmeglocken, Leuchter und Tafelaufsätze.
Die indianische Blume, die das rote Service ziert, geht auf eine Handzeichnung des Königs zurück, und auch die Farbwahl wurde von ihm getroffen: „In Ansehung der Mahlerey ist zu bemerken, dass auf den gesammten Stücken keine andere Farbe als roth, und zwar von der Couleur, welche des Königs von Pohlen Majht. vorzüglich lieben, mit Gold untermischet, angebracht werden soll“. 1763 wurde das Service um Dessertteller und Blattschalen erweitert, gleichfalls nach den Wünschen des Königs exakt ausgeführt.
Wir wissen heute nicht, ob und wie er das Service nutzte. 20 Jahre später, 1781, verschenkte Friedrich II. das Service an seinen General, Wichard von Möllendorff, nach dem das Service heute benannt ist.

Provenienz

Süddeutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. Wittwer, "hat der König von Preußen die schleunige Verferttigung verschiedener Bestellungen ernstlich begehret" Friedrich der Große und das Meißener Porzellan, in: Keramos 208/2010, S. 54 ff.
Vgl. Kat. Triumph der Blauen Schwerter. Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710 - 1815, Dresden 2010, Nr. 294.