Lot 2054 Dα

Mit ungewöhnlicher Beharrlichkeit kultivierte der Haarlemer Maler Willem Claesz. Heda das sogenannte "Monochrome Banketje", das Mahlzeitenstillleben mit sehr reduzierter Farbskala und äußerst ruhiger Komposition. Ihre stille, zunächst unspektakulär erscheinende Wirkung wird allerdings kompensiert von der subtilen Abstufung der Farbskala und dem Glanz der metallischen Töne, der Lichtreflexe und der präzisen Zeichnung.

Auf Willem Hedas Bildern sind meistens gefüllte Weingläser zu sehen, Groninger Silberpokale oder chinesische Porzellanschalen. Wenn Früchte, dann höchstens eine halbgeschälte Zitrone, oder ein Stück Brot. Wie auch auf dem vorliegenden Gemälde präsentiert Heda seine Gegenstände stets vor einem neutralen, meistens grauen Hintergrund. Ungewöhnlich ist dagegen hier die steinerne Nische. Eine sehr ähnliche Komposition erschien vor einigen Jahren auf dem Kunstmarkt (Sotheby´s, London 9.07.2009, Lot 134). Auch dieses Bild ist 1649 datiert gewesen. Es zeigt die gleichen Bildmotive, nur etwas anders arrangiert.

Heda ist zwischen 1631 und 1668 in Haarlem nachweisbar. Im Jahr 1631 wurde er Vorstand der Haarlemer Lukasgilde. Zu seinen Schülern gehörten im Jahr 1637 Arnoldus Beerensteyn, 1642 Maerten Boelema, Hendrik Herschoop sowie sein Sohn Gerrit Willemsz Heda. Ansonsten ist aus seinem Leben nicht viel mehr überliefert, seine Werke jedoch befinden sich in den wichtigsten Museen der Welt.
Wir danken Dr. Fred Meijer für die Bestätigung dieses Gemäldes als Werk von Willem Claesz. Heda.