Arnold Topp - Malven - image-1
Arnold Topp - Malven - image-2
Arnold Topp - Malven - image-3
Arnold Topp - Malven - image-1Arnold Topp - Malven - image-2Arnold Topp - Malven - image-3

Lot 137 Dα

Arnold Topp - Malven

Auktion 1234 - Übersicht Köln
02.12.2023, 11:00 - Day Sale - Moderne Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 52.920 € (inkl. Aufgeld)

Arnold Topp

Malven
1923

Hinterglasbild mit halbopaken und opaken Malfarben und hinterlegter Zinnfolie. 25,1 x 19,1 cm. In Originalrahmen (33,1 x 26 cm). Unbezeichnet. - Insgesamt guter Erhaltungszustand.

Arnold Topp, 1887 in Soest geboren und seit 1913 überwiegend in Brandenburg lebend, knüpfte schon früh Kontakt mit der bekannten Berliner Galerie „Der Sturm“ und ihrem Gründer Herwarth Walden. Schon zu Beginn seines künstlerischen Schaffens nahm Walden ihn in die Riege ‚seiner‘ Künstler auf und nannte ihn in einem Atemzug mit Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Kurt Schwitters und Franz Marc. Topp verehrte Walden sehr, und ihm war bewusst, dass sein künstlerischer Erfolg von ihm, dem Streiter für den Expressionismus, abhängen würde. Walden übernahm eine fast väterliche Rolle für den aufstrebenden Künstler und wusste, dass es hier einen Diamanten zu schleifen galt. Während des Kriegseinsatzes hielt Walden den Kontakt und schickte ihm die Zeitschrift „Der Sturm“ an die Front (Vgl. Rainer Enders, Arnold Topp. Ein Lebensbild, Weimar 2007, S. 37). Das künstlerische Schaffen von Topp umfasst eine große technische Bandbreite – so arbeitete er sowohl in Öl als auch mit Aquarell, beherrschte alle gängigen grafischen Techniken und schuf seit 1916 auch Hinterglasgemälde.
Die vorliegende Arbeit aus dem Besitz des mit Topp befreundeten Bildhauers Wilhelm Wulff gehört zu den wenigen erhaltenen Hinterglasgemälden. Mit dunkelblauen, grünen, orangenen und gelben Farbflächen, die durch das korrodierende Zinn ein reizvolles Muster entwickelt haben, ist das Glasbild „Malven“ eines der frühesten, rein abstrakten Werke von Topp. Schon im Jahr seiner Entstehung 1923 war es in der Galerie „Der Sturm“ ausgestellt und hat damit eine hervorragende Provenienz. Da ein großer Teil seines Gesamtschaffens, vor allem die Hinterglasgemälde, durch den frühen Tod des Künstlers 1945 zerstört ist, kommt dem Werk „Malven“ eine besondere Bedeutung zu.

Werkverzeichnis

Enders 23.Hg.2.

Zertifikat

Mit einer Bestätigung von Ulrike Probst, der Tochter des ersten Besitzers Wilhelm Wulff, Soest, vom 16.10.2013.

Das Hinterglasgemälde war 2017/18 Teil des Forschungsprojekts der Volkswagenstiftung "Hinterglasmalerei als Technik der Klassischen Moderne 1905-1955", Museum Penzberg - Sammlung Campendonk, Penzberg.

Provenienz

Galerie Der Sturm, Berlin 1923 (mit rückwärtigem Etikett); Wilhelm Wulff, Soest (Geschenk des Künstlers), Nachlass Wilhelm Wulff (1980); Privatbesitz Nordrhein-Westfalen; Lempertz Köln, Auktion 882, 3.12.2005, Lot 999; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Ausstellung

Berlin 1923 (Galerie Der Sturm), Hundertdreiundzwanzigste Ausstellung. Arnold Topp, Wilhelm Wulff, Die jungen Dänen. Sturm-Gesamtschau, Kat. Nr. 25; Recklinghausen 1951 (Kunsthalle), Westfälische Kunst der letzten 50 Jahre, mit Abb.; Penzberg 2017 (Museum Sammlung Campendonk). Tiefenlicht. Malerei hinter Glas von August Macke bis Gerhard Richter, 2017, Farbabb. S. 17; Soest 2021 (Museum Wilhelm Morgner), Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit - Wilhelm Morgner und die Soester Kunstavantgarde (1918-1934), Kat. Nr. VII.06, mit Farbabb.