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Lot 280 Dα

Statuette Alexander von Humboldts

Auktion 1242 - Übersicht Berlin
20.04.2024, 11:00 - Berlin-Auktion
Schätzpreis: 3.000 € - 5.000 €
Ergebnis: 12.600 € (inkl. Aufgeld)

Statuette Alexander von Humboldts

Zinkguss, Patina in der Optik einer feuervergoldeten Bronze. Vollplastisches Zimmerdenkmal auf quadratischer Plinthe mit abgeschrägten Ecken. In kurzer Schrittstellung stehende Figur, bekleidet mit doppelreihigem Gehrock und Halsbinde, über das in beiden Händen gehaltene geöffnete Buch hinweg in eine Ferne schauend. Bezeichnet und auf der Plinthe rechter Hand signiert "L. DRAKE 1857". H 40,5 cm.
Berlin, Ludwig Drake (1826 - 1897), 1857.

Alexander von Humboldt (1769 - 1859) kann durchaus als der berühmteste deutsche Naturforscher, Geograf und Entdecker des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden. Er beschäftigte sich u.v.a. mit Botanik, Zoologie, Bergbau und schuf die Grundlagen für die moderne Meteorologie.
Zum Zeitpunkt der Ausführung dieses Tischstandbilds, 1857, war er bereits 78 Jahre alt. Der Preußische Landtag genehmigte gerade ein Gesetz gegen die Sklaverei, ein aktuelles Thema kurz vor dem amerikanischen Sezessionskrieg und ein Thema, für das sich Humboldt sehr engagiert hatte. Zur selben Zeit erlitt er einen Schlaganfall und musste seinen Dienst als Kammerherr Friedrich Wilhelms IV. kündigen.

Es ist wohl keine weitere Ausführung dieses Modells in Bronze oder Zink bekannt. In der Literatur wurde die Version aus Zink bislang nicht berücksichtigt, da sie unbekannt war. Mehrfach publiziert wurde ein Exemplar in Porzellan mit anderer Sockelform (Höhe 30,5 cm), das bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg aufbewahrt wird (Kat. Bildnisstatuetten des Klassizismus und der Gegenwart. Potsdam, Römische Bäder 1972, Nr. 3 als Werk von Gustav Blaeser; Kat. Statuetten des Berliner Klassizismus, Berlin, Altes Museum 1984, Nr. 2 als Werk von Gustav Blaeser; Essers, Johann Friedrich Drake, München 1976, S. 98, Nr. 27, Abb. 159). Ein weiteres Exemplar aus Porzellan, das wohl in der Tonwarenfabrik von Ernst March entstanden ist, gehört zur Sammlung des Stadtmuseums Berlin. 1942 war die Figur als Geschenk von Dr. Helene March an das Märkische Museum gelangt. Im Stadtmuseum befindet sich auch eine Version aus Gips (Höhe 41,5 cm), die in ihrer Gestaltung mit der Figur aus Zink übereinstimmt und 1858 datiert ist (Brehm/Ernsting/Gottschalk/Kuhn, Stiftung Stadtmuseum Berlin. Katalog der Bildwerke 1780-1920, Köln 2003, S. 107, Nr. 81, 82). 1858 wurde das Modell auf der Akademie Ausstellung als Werk von Ludwig Drake gezeigt.

Literaturhinweise

Vgl. Maaz (Hg), Nationalgalerie Berlin. Bestandskatalog der Skulpturen. Das XIX. Jahrhundert, Berlin-Leipzig 2006, Kat. Nr. 195.