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Lot 47 Dα

Musealer Régence-Toilettespiegel

Auktion 1242 - Übersicht Berlin
20.04.2024, 11:00 - Berlin-Auktion
Schätzpreis: 14.000 € - 18.000 €
Gebot

Musealer Régence-Toilettespiegel

Silber, originales, facettgeschliffenes Spiegelglas. Über einem mit rotem Samt bezogenen Holzkorpus der rechteckige, mehrfach profilierte Spiegelrahmen mit fassoniertem Rundbogen. Beide Seiten mit schmalen Pilastern und aufgesetzten Vasen über Voluten und Blütenbehängen. Am unteren Abschluss gravierte Gewichtsangabe "3 M. 2 1/2 loth". Verso ein altes Klebeetikett "Exl. v. Pohl, Bonn Schedestr, 13 II." Marken: BZ Berlin um 1730, MZ Christian Lieberkühn d.Ä. (Hofgoldschmied, 1701 - 1733, Scheffler Berlin Nr. 1, 90). Die Marken überschlagen mit BZ Potsdam, MZ Christian Gottlieb Kelle (auch: Kelly, um 1722 - 1749, Hofgoldschmid ab 1732, Scheffler Mitteldeutschland Nr.530a, 546a), Tremolierstich. H 60,5; B 46,5 cm.
Berlin/Potsdam, Christian Lieberkühn d. Ä. und Christian Gottlieb Kelle, um 1730.

Scheffler erwähnt zwischen 1730 und 1733 mehrere silberne Rahmen Lieberkühns in Bestellungen für das Berliner Stadtschloss, sowie Spiegel für die Fürsten Dohna auf Schloss Schlobitten.

Der jüngere Christian Gottlieb Kelle wird 1732 als Hofsilberschmied Friedrich Wilhelms I. in Potsdam erwähnt. Vielleicht hat er den Spiegel aus der Werkstatt seines Amtsvorgängers übernommen, denn sein Meisterzeichen und das Potsdamer Beschauzeichen überschlagen die Berliner Marken Lieberkühns.

Kelle führte bis in die 1740er Jahre Aufträge des preußischen Hofes aus - und erhielt unter anderem 1743 unter Friedrich II. das Privileg, sämtliche silbernen Trompeten für die preußische Armee herzustellen.

Provenienz

Ehemals Slg Hugo v. Pohl, Bonn (1855 - 1916); 1999 Kunsthandel Volker Westphal und Astrid v. Bethmann-Hollweg, Berlin; seitdem Privatsammlung Baden-Württemberg.

Literaturhinweise

Zu den Spiegelrahmen Lieberkühns vgl. Friedrich Sarre, Die Berliner Goldschmiede-Zunft von ihrem Entstehen bis zum Jahre 1800, Berlin 1895, S. 80 f.