Ovale Terrine aus dem Dessertservice für die Prinzessin von Oranien
Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Modell 337 Antikzierat. Fein bemalt mit großen Rosen, neben den Griffen reliefierte Blüten. Blaumarke Zepter, Pressnummer 35. Figürlicher Knauf und Blütenbelag restauriert. H 24,5, B 33 cm.
Berlin, KPM, 1770.
Das Service ist in den archivalischen Tabellen erwähnt, die Georg Lenz 1913 publizierte. Unter dem Datum der Lieferung, dem 22.12.1770, befindet sich der Eintrag "Deßert-Service (8 Duzend Teller am Rande durchbrochen, 16 Confect Blätter, 10 Fruchtkörbe, 4 Geleé Näpfe, 2 Terrinen zu Creme nebst Unterschalen) Geschenk des Königs an die Prinzessin von Oranien gemahlt mit Rosen-Bouquets und reicher Vergoldung".
Die Nichte König Friedrichs II., Friederike Sophie Wilhelmine von Preußen (1751 - 1820), wurde am 4. Oktober 1767 mit Prinz Wilhelm V. von Oranien, dem Statthalter der Niederlande, vermählt. Sie gebar 1769 einen Sohn, der kurz darauf verstarb, und am 28. November 1770 eine Tocher, Friederike Luise Wilhelmine, die niederländische Erbprinzessin.
Die zweite Terrine befindet sich in der Sammlung der SPSG Berlin-Brandenburg bzw. in der keramischen Sammlung im Belvedere Schloss Charlottenburg. Weitere Teile des Services sind heute in der Porzellansammlung im Schloss Fasanerie Eichenzell bei Fulda, ehemals im Besitz des Königs Wilhelm I. von Oranien, einige Dessertteller in der keramischen Sammlung auf Schloss Het Loo bei Apeldoorn.
Literaturhinweise
Vgl. Lenz, Berliner Porzellan. Die Manufaktur Friedrichs des Grossen 1763 – 1786, 1. Bd., Berlin 1913, S. 15 in den archivalischen Tabellen.