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Lot 561 Dα

Seltene Kassette von Josef Hoffmann

Auktion 1244 - Übersicht Köln
15.05.2024, 10:00 - Silber Porzellan Keramik
Schätzpreis: 200.000 € - 250.000 €
Gebot

Seltene Kassette von Josef Hoffmann

Silber, innen vergoldet, Moosachat. Auf vier ovalen Scheibenfüßen quaderförmiger Korpus mit flachem Scharnierdeckel. Front, Deckel und Rückseite der Kassette mit fein geschnittenem, transluzentem Moosachat in schmalen Rahmen mit getriebenen graphischen Friesen aus Quadraten und oblongen Rechtecken. Die Seitenwände mit flach getriebenem stilisiertem Palmettdekor und sparsamem Rankenwerk. Marken: Wiener Dianakopfpunze für Feingehalt 900, 1866 - 1922, Rosenmarke und Signet WW der Wiener Werkstätte, MZ Josef Hoffmann, Monogramm AW des ausführenden Goldschmieds Adolf Wertnik, zusätzlich gestempelt „WIENER WERKSTÄTTE“. Niederländische Importmarke ab 1906. H 12; Breite 16,9; Tiefe 11,2 cm, Gewicht 970 g.
Wien, Wiener Werkstätte, Entwurf Josef Hoffmann, um 1910.

Zusammen mit Kolomann Moser und dem Bankier Fritz Wärndörfer gründete Josef Hoffmann 1903 die Wiener Werkstätte als Produktionsgemeinschaft bildender Künstler nach dem Vorbild des Arts and Crafts Movement in England.
Gleichgesinnte wie Dagobert Peche und Otto Prutscher, aber auch Gustav Klimt und Egon Schiele schlossen sich der Bewegung an. Gemeinsam verschrieb man sich einer Erneuerung der Kunst durch Rückbesinnung auf das Handwerkliche, wobei alle Lebensbereiche des Menschen als gestalterische Einheit gesehen wurden. So entstanden in enger Zusammenarbeit mit der Wiener Kunstgewerbeschule und der Wiener Sezession ganzheitliche Entwürfe für Gebäude, Möbel, Textilien, Goldschmiedekunst und Keramik, die das reiche florale Ornament des frühen Jugendstils zugunsten geometrisch-abstrakter Formen hinter sich ließen und heute bereits als Vorboten des Art Déco angesehen werden.
Das berühmte Palais Stoclet in Brüssel mit seinen Wandfriesen von Gustav Klimt (1905 - 1911) oder die Villa Ast in Wien (1909 - 1911) sind Beispiele für solche Gesamtkunstwerke, deren Faszination bis heute ungebrochen ist.

Eine identisch ausgeführte Kassette Josef Hoffmanns befindet sich in der Sammlung des Museums für Angewandte Kunst, MAK, in Wien (Inv. Nr. WWF 94-110-4) und trägt die Modellnummer S1790 für das Jahr 1910. Im MAK hat sich auch die originale Entwurfszeichnung erhalten.

Provenienz

Kunsthandel John Endlich, Haarlem, 2015; bedeutende belgische Sammlung.

Literaturhinweise

Zu Josef Hoffmann und der Wiener Werkstätte vgl. Werner Schweiger, Meisterwerke der Wiener Werkstätte, Wien 1990, S. 43 ff., mit zahlreichen Abbildungen. Vgl. auch Kat. Wiener Silber, Modernes Design 1780-1918, Ostfildern-Ruit 2003, Seite 176 ff. Zu den Arbeiten für das Palais Stoclet und die Villa Ast vgl. Gabriele Fahr-Becker, Wiener Werkstätte 1903 - 1932, Köln 2022, S. 42 ff. Zur Meistermarke Adolf Wertniks vgl. ebd., S. 221.