Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt - Porträt Martin Luther - image-1

Lot 1008 Dα

Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt - Porträt Martin Luther

Auktion 1245 - Übersicht Köln
16.05.2024, 11:01 - Alte Kunst und 19. Jahrhundert, Teil I.
Schätzpreis: 40.000 € - 45.000 €
Gebot

Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt

Porträt Martin Luther

Öl auf Holz. 19,1 x 14,8 cm.
Bezeichnet und datiert Mitte links mit dem Schlangensignet zwischen den beiden Ziffernpaaren 15 und 32.

Lucas Cranach d. Ä. war ein überzeugter Anhänger der Reformation und mit Martin Luther persönlich eng befreundet. Die protestantische Bewegung prägte sowohl das persönliche als auch das künstlerische Leben des Künstlers in hohem Maße. Erste Porträts des Reformators entstanden in der Cranach-Werkstatt bereits um 1520 und in den Folgejahren wurden unterschiedliche Bildnistypen entwickelt, die ihn als Junker Jörg, Mönch oder Gelehrten mit und ohne Doktorhut zeigen. Es sind diese Porträts von Lucas Cranach d. Ä. und seiner Werkstatt, die bis heute unsere Vorstellung vom Aussehen Luthers prägen.
Das vorliegende Gemälde zeigt Luther mit einem schwarzen Barett. Er schaut zur Seite und nicht mehr wie bei früheren Bildnissen zum Betrachter. Dieser Porträttypus wurde ab 1530 ausgebildet, unser 1532 datiertes Werk ist also ein sehr frühes Beispiel für diesen Porträttypus. Prof. Dr. Gunnar Heydenreich hat unser Gemälde in einem Untersuchungsbericht vom 15. Mai 2023 aufgrund technologischer und stilistischer Befunde der Cranach-Werkstatt zugeordnet. Darüber hinaus sieht er Indizien, die für eine Zuschreibung an Hans Cranach (um 1513-1537) sprechen, den ältesten Sohn und Schüler von Lucas Cranach d. Ä. und älteren Bruder von Lucas Cranach d. J. Wie dieser wurde auch Hans Cranach bereits in jungen Jahren Mitarbeiter in der Wittenberger Werkstatt seines Vaters und seine Werke lassen sich von denen des Vaters kaum unterscheiden. Auf einer Italienreise ist er 1537 sehr jung in Bologna gestorben. Sein jüngerer Bruder Lucas Cranach d. J. dürfte infolge dieses Ereignisses zum engsten Mitarbeiter seines Vaters aufgestiegen sein.

Provenienz

Seit drei Generationen in Familienbesitz.