Lyonel Feininger
Kirche von Gelmeroda
1913
Farbkreidezeichnung 20 x 16 cm,
"Die Zeichnung ist die Seele der Kunst", schrieb Lyonel Feininger seinem Freund Alfred Vance Churchill am 24. Juni 1893 (zit. nach H. Hess, Lyonel Feininger, Stuttgart 1959, S. 39), und Zeit seines Lebens ist Feininger ein rastloser Zeichner geblieben. In welchem Maße die oft relativ kleinen Naturaufnahmen mit Bleistift und Farbstiften für die großen Gemälde wichtig wurden, läßt sich mit dem vorliegenden Blatt sehr schön belegen: Schon auf der allerersten Bleistiftskizze vom 17. Juli 1906 ist die Kirche von Gelmeroda aus sehr ähnlichem Blickwinkel wiedergegeben; die Farbstiftzeichnung vom 23. August 1913 aber wurde direkt in ein Gemälde der Gelmeroda-Serie umgesetzt (Gelmeroda III, 1917, Hess 102, vollendet 1917, ehemals Stadt-Museum Dresden, dort als "entartete Kunst" beschlagnahmt, heute in Privatbesitz).
Provenienz
Alois Schardt, Halle
Ausstellung
Halle/Wuppertal 1995 (Staatl. Galerie Moritzburg/Von der Heydt-Museum), Lyonel Feininger: Gelmeroda - Ein Maler und sein Motiv, Kat. Nr. 102 mit Farbabb.