Wohl Eichenholz, dreiviertelrund geschnitzt, Rückseite abgeflacht. Ältere farbige Fassung, zum Teil übergangen. Kleine querrechteckige Plinthe mit abgeschrägten vorderen Ecken. Darauf die auf Vorderansicht gestaltete stehende Muttergottes, die das liegende und halb entblößte Jesuskind mit beiden Händen über ihrer rechten Hüfte hält. Ihr Haupt leicht gesenkt zum Kind gewandt, steht Maria mit ihrem vorgesetzten linken Fuß in sanft schwingendem Kontrapost. Ihr bodenlanges Untergewand wird fast vollständig von dem weißgoldenen Mantel verhüllt, der über den Schultern getragen zu ihrer rechten Hüfte gerafft ist, so daß er vor und auf der linken Seite des Körpers in markanten Schüsselfalten herabfällt. Oben auf der Rückseite die Holzmarke "Drei Balken" der Stadt Mecheln. - Die Skulptur ist auf einen ursprünglich wohl nicht zugehörigen profilierten Sockel montiert, der ebenfalls farbig gefaßt auf seiner Vorderseite die Polychromiemarke der Stadt "BRVESEL" trägt.
Hände des Kindes und Krone der Maria verloren. Farbfassung bestoßen mit kleinflächigen Verlusten. H 36 cm (ohne Sockel) bzw. 40,5 cm (mit Sockel).
MECHELN, um 1500.
Literaturhinweise
Als Vergleich zu den Marken siehe Sophie Guillot de Suduiraut: Sculptures brabanconnes du musée du Louvre. Bruxelles, Malines, Anvers XVe-XVIe siècles. Paris 2001, S. 23 u. 26, fig. 7 u. 12. Vergleichbare Skulpturen ebenda, S. 98-100 u. 104-106, Kat. Nr. 10 u. 14, mit Abb.