Lot 1515 Dα

Bei den drei in Rüstung dargestellten Figuren in anbetender Haltung handelt es sich wohl um einen Teil einer größeren Figurengruppe. Im Gegensatz zu anderen Ritterheiligen wie Georg oder Florian wurden in der christlichen Ikonographie die Thebäer meistens gruppenweise dargestellt; etwa in einem Altar in der Staatsgalerie Stuttgart aus der Werkstatt des Ulrich Mair von Kempten. Die Thebäische Legion war eine Abteilung römischer Legionäre von 318 Mann, die in Köln um 300 unter ihrem Anführer Gereon mit seinen Gefährten Kassius und Florentinus als Christen enthauptet wurden. Über ihren Gräbern errichtete der Legende nach die Kaiserin Helena den Urbau von Sankt Gereon in Köln.
Eine andere, ebenfalls aus Christen bestehende Abteilung unter Mauritius erlitt 302 auf Befehl Maximians in Agaunum, dem späteren Kloster St. Maurice d´Agaune (Wallis) den Märtyrertod. Beide Legionen waren aus Theben, einer römischen Provinz in Ägypten.
Auf der Rückseite Reste einer Papstgestalt.